Corona Dorsten
Alle Schützenfeste absagen? Dorstener Schützenvereine erwarten Rechtssicherheit
Auf Einladung des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Dorstener Schützenvereine, Hendrik Schulze-Oechtering, und Bürgermeister Tobias Stockhoff tauschten sich am Freitagnachmittag die 13 Dorstener Schützenvereine sowie die Stadt Dorsten in einer Videokonferenz über die aktuellen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Dorstener Schützenwesen aus.
„Es wurde deutlich, dass alle Vereine großes Verständnis für die aktuellen Kontaktbeschränkungen haben, auch wenn es uns in unserem Vereinsleben sehr stark einschränkt. Der Schutz der Gesundheit von unseren Mitmenschen geht vor“, betonte Schulze-Oechtering stellvertretend für alle Vereine.
Aktuell erwarten alle Vereine Klarheit, was die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen konkret unter Großveranstaltung versteht. Bekanntlich sind zunächst bis zum 3. Mai 2020 alle Zusammenkünfte mit mehr als zwei Personen untersagt. Die Bundesregierung und die sechszehn Landesregierungen verständigen sich jedoch auch darauf, dass Großveranstaltungen bis zum 31. August 2020 nicht stattfinden sollen. Bürgermeister Stockhoff: „Aktuell gehen wir alle davon aus, dass darunter auch Schützen- oder Sommerfeste fallen werden. Noch gibt es aber keine klaren Definitionen seitens des Landes. Aus diesem Grund habe ich am Wochenende Regierungspräsidentin Dorothee Feller gebeten, eine zeitnahe Klärung bei der Landesregierung zu erbitten.“
Nach den bereits für Anfang/Mitte Mai abgesagten Schützenfesten in Deutenund auf der Hardt, sind nach dem ursprünglichen Festkalender in 2020 Schützenfeste in Holsterhausen, der Feldmark, Lembeck, Rhade und Hervest-Dorsten vorgesehen. „Alle Schützenvereine gehen sehr verantwortungsbewusst mit dieser Fragestellung um, erwarten jedoch jetzt auch Rechtssicherheit. Hier geht es auch um rechtliche Fragestellungen unseren Vertragspartnern gegenüber“, erläutert der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Schützenvereine. Aus diesem Grund werden die Schützenvereine zunächst die nächsten Tage und die Konkretisierung durch das Land NRW abwarten.
Auswirkungen dürfte das Thema wahrscheinlich auch auf Kompanie-, Sommer- oder Kinderschützenfeste haben. „Je nach Größenordnung und Definition kann auch dies schnell in Richtung von Großveranstaltungen gehen“, sagt Bürgermeister Tobias Stockhoff und ergänzt: „Ich bin sehr dankbar für das große Verständnis und die Solidarität der Schützenvereine. Hier zeigen die Schützen einmal mehr, dass sie wichtige Werte des menschlichen Zusammenlebens in unserer Stadt schützen.“ In diesem Zusammenhang dankte der Bürgermeister auch, dass die Schützenvereine weiterhin vielfältige Aufgaben – natürlich aktuell nur in 2-Mann-Gruppen – wahrnehmen und z. B. ihre Patenschaften wie den Brunnen am Essener Tor oder die verschiedenen Ehrenmale in den Stadtteilen pflegen und reinigen. Am Samstag beispielsweise machte der Schützenverein Hardt gemeinsam mit DJ Peter Suttrop Musik auf dem Schützenfestplatz und beschalte für eine Balkonparty die AWO-Wohnstätte für Menschen mit Behinderungen.
Dass sowohl Schützen wie Bürgermeister nicht den Humor trotz kritischer Zeiten verloren haben, zeigt eine lustige Anekdote am Rande: Um genau 19.10 Uhr wurde die Videokonferenz durch die Bitte des Bürgermeisters, für das „Maske-Tragen“ in den Vereinen zu werben, beendet: „Wer als erster Vereine eine Collage aus zwölf Maskenträgern zusendet oder die Collage postet, der gewinnt ein 50 Liter Fass Bier!“ Der Schützenverein Lembeck war um 19.32 Uhr soweit. Der Schützenverein Dorsten Feldmark 1+2 folgte um 19.40 Uhr. Und um 19.41 Uhr folgte schon der Schützenverein Holsterhausen-Dorf. Somit gehen 50 Liter nach Lembeck, 20 Liter in die Feldmark und 5 Liter nach Holsterhausen. Der Allgemeiner Bürger-Schützen-Verein Dorsten e.V. musste leider disqualifiziert werden, auch wenn Oberst Hendrik Schulze-Oechtering zwölf Schützen wundervolle Masken am Handy gemalt hatte.
Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Dorstener Schützenvereine
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
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