66 ehrenamtliche Demenzbegleiter nehmen an Weiterbildung teil
Bereits zum dritten Mal organisierte die Kreisarbeitsgemeinschaft der „Persönlichen betreuerischen Hilfen im Einzelfall“ - das sind elf geförderte Dienste in allen zehn kreisangehörigen Städten - trägerübergreifend eine Fortbildung für Ehrenamtliche. AWO, Caritas und Diakonie luden 66 ehrenamtliche Demenzbegleiter und vier Referenten zu dem Workshop „Kinästhetik und Aromatherapie“ nach Wulfen-Barkenberg ein.
Die Teilnehmer konnten sich entscheiden, welches Thema sie an diesem Tag im Gemeinschaftshaus der AWO näher kennenlernen wollten, um das Erlernte bei ihren Einsätzen in der Gruppen- und Einzelbetreuung von pflegebedürftigen und demenzkranken Menschen anwenden zu können. Ein wohlriechender und belebender Duft nach Zitronen und Lemonen durchströmte schon bald die Räume und sorgte für eine Wohlfühlatmosphäre. Referentin Eva Maria Anslinger führte in ihrem Workshop praxisnah in die Theorie der Aromapflege ein. Raumbeduftung, Einreibungen, Hand- und Armmassagen, sowie Handbäder wurden mit verschiedenen Ölen ausprobiert. Ein ganz praktischer Tipp wurde auch mit auf den Weg gegeben:“ Demenzerkrankte trinken bis zu 500 ml mehr am Tag, wenn man das Wasser mit einem Tropfen ätherischen Öl anreichert“, erklärt die Fachfrau.
Genauso interessant gestalteten sich die Kinästhetik Workshops, die von den Kinästhetiktrainern Ina Ernst, Christine Moritz und Thomas Gerloss geleitet wurden. Die Teilnehmer nahmen zunächst ihre eigene Bewegung und die Reaktionen auf unterschiedliche Berührungen wahr, bevor konkrete Übungen zur Mobilisation und Hilfestellung für Menschen mit Bewegungseinschränkungen gezeigt und gegenseitig ausprobiert wurden. „Unsere Annahme bestimmt unser Handeln – das heißt, wenn wir davon ausgehen, dass jemand eine Bewegung nicht ausführen kann, dann wird er es auch nicht schaffen“, erläutert Ina Ernst eine wesentliche Haltung in der Kinästhetik. Hilfreich empfanden die Teilnehmer, Methoden zur Aktivierung der Körpererinnerung gerade bei Demenzkranken kennen zu lernen, um so vergessene Bewegungsmuster wecken zu können.
Der Tag war für die 66 Ehrenamtlichen ein interessanter Tag, der Handwerkszeug für die Betreuung dementiell erkrankter Menschen vermittelte. Außerdem war es möglich über die Stadtgrenzen hinaus in Austausch mit weiteren Ehrenamtlichen zu kommen, die sich im gleichen Bereich engagieren. AWO und Caritas bedankten sich mit dieser Fortbildung für das große Engagement der Ehrenamtlichen, durch deren Unterstützung die Betreuungsarbeit für Menschen mit Demenz erst möglich wird.
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
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