Ein historischer Rückblick
112 Jahre Freiwillige Feuerwehr Löschzug Wulfen

Zum 112. Male jährt sich in diesem Jahr der Tag, an dem sich in der damaligen Gemeinde Wulfen, Männer vereinigt haben, um in selbstloser Weise Hab und Gut der einzelnen Bürger vor den Flammen zu bewahren.  | Foto: Bludau
  • Zum 112. Male jährt sich in diesem Jahr der Tag, an dem sich in der damaligen Gemeinde Wulfen, Männer vereinigt haben, um in selbstloser Weise Hab und Gut der einzelnen Bürger vor den Flammen zu bewahren.
  • Foto: Bludau
  • hochgeladen von Olaf Hellenkamp

Zum 112. Male jährt sich in diesem Jahr der Tag, an dem sich in der damaligen Gemeinde Wulfen, Männer vereinigt haben, um in selbstloser Weise Hab und Gut der einzelnen Bürger vor den Flammen zu bewahren. Dabei stand aber nicht nur die Bekämpfung des Feuers im Fokus der Freiwilligen, sie wollten auch bei allen anderen Gefahren und Unglücksfällen voll und ganz ihren Mann stehen.

Hier ein kurzer historischer Rückblick zur Geschichte:

Bis zum Jahre 1821 besaß die damalige Kirchengemeinde Wulfen überhaupt keine öffentlichen Löscheinrichtungen. Obwohl es zu dieser Zeit schon gewisse Bestimmungen zum Vorhalten von Brandschutzeinrichtungen gab, wurden diese nicht umgesetzt. Nur einzelne Bürger hatten sich einen Brandhaken oder gar einen Feuereimer zugelegt.

Die erste Spritze für die Kirchengemeinde Wulfen

Erst bei einer amtlichen Kontrolle im Jahr 1820 fiel auf, dass die eigentlich vorgeschriebenen Löscheinrichtungen nicht vorhanden waren. Daraufhin wurde dann im September 1820 ein Kaufvertrag abgeschlossen, eine sogenannte Druckspritze zu kaufen. Als Zubehör gab es dann lederne Schläuche, ein Strahlrohr und zwölf lederne Eimer. Eine feste Mannschaft für die Bedienung der Spritze war zu jener Zeit aber noch nicht vorhanden. Es waren nur einzelne Gemeindebürger bestimmt worden, die gegen Bezahlung die Spritze in Ordnung zu halten hatten. Bei vorkommenden Brandfällen mussten die Nachbarn des vom Brandes Betroffenen die Spritze holen. Die Löscharbeiten und die Bedienung der Spritze wurden ebenfalls von den Nachbarn vorgenommen. Nach Beendigung des Brandes musste die Spritze gereinigt und wieder an Ort und Stelle gebracht werden.

In den folgenden Jahren wurden die Löschgeräteschaften in Wulfen weiter vervollständigt. Im Jahre 1888 wurden zwei Wasserwagen zum Transport von Wasser und 1891 dann 30 Meter neue Hanfschläuche angeschafft. 1895 wurden anstelle der ledernen Eimer, die mittlerweile unbrauchbar geworden waren, zwölf zinnerne Feuereimer beschafft. An weiteren Löschgerätschaften waren noch eine Leiter und zwei Feuerhaken vorhanden.

Die Gründung der Wehr – Löschzug Wulfen entsteht

Allmählich traten auf dem Gebiete des Feuerlöschwesens grundlegende Änderungen ein, man organisierte mehr und mehr und legte größeren Wert auf schnelle und sachkundige Feuerbekämpfung. Dem Beispiel großer Gemeinden folgend kam man auch hier auf den Gedanken, eine freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen.

Am 1. Dezember 1907 berief der damalige Amtmann Freiherr von Twickel Wulfener Männer zur damaligen Wirtschaft Altegoer und gründete dort die freiwillige Feuerwehr für die Gemeinde Wulfen. Durch regelmäßige Übungen hat sich die Wehr schnell die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten angeeignet und mit der Spritze vertraut gemacht, so dass sie bei vorkommenden Brandfällen schon tatkräftige Löschhilfe leisten konnte. Die unbedingt notwendige Uniformierung und Ausrüstung der Wehrleute durch Röcke, Helme, Gurte, Beile, Leinen, Spaten usw. konnte erst im Jahre 1910 vorgenommen werden. Bereits im Jahre 1911 wurden Verhandlungen wegen der Errichtung eines Steigerturms eingeleitet. Der Durchführung des Planes stellten sich jedoch Schwierigkeiten entgegen. 1923 wurden die Verhandlungen erneut aufgenommen und so weit gefördert, dass mit dem Bau begonnen werden konnte. Es wurde ein Feuerwehrgerätehaus mit Steigerturm, verbunden mit einer Wohnung, errichtet. Am 7. September 1924 erfolgte die Übergabe des Hauses an die freiwillige Feuerwehr. Der Standort war am Wittenbrink mitten im Dorf.

Mit der Nordwanderung des Kohlebergbaus im Ruhrgebiet und dem Abteufen der Schächte Wulfen 1 und 2, sowie mit dem Baubeginn der „Neuen Stadt“ begann für die Feuerwehr eine neue Zeit. Durch den Zuzug vieler Neubürger wurden Brandeinsätze und Hilfeleistungen immer mehr. Der Ruf nach besseren Fahrzeugen bzw. Geräten wurde immer lauter. Dann kam was jede Feuerwehr sich wünscht. 1969 wurde ein neues und größeres Gerätehaus am heutigen Standort an der der Dülmener Straße übergeben. 1970 wurde, bedingt durch den Bau von achtgeschossigen Hochhäusern, eine Drehleiter gekauft. 1974 wurde ein neues Löschfahrzeug in den Dienst gestellt. 1975 bekam die Feuerwehr ein zur damaligen Zeit modernes Tanklöschfahrzeug. Erst jetzt, dank dieser Anschaffungen, war es dem Löschzug Wulfen möglich, alle die an sie gestellten Anforderungen eigenständig erfüllen zu können.

Text: Bludau

Lesen Sie dazu auch:

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

Webseite von Olaf Hellenkamp
Olaf Hellenkamp auf Facebook
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

23 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.