Zwei Wandergesellen auf Visite bei Bürgermeister Stockhoff
Überraschenden Besuch bekam Bürgermeister Tobias Stockhoff am Mittwoch (10. Juni): Die Wandergesellen Maik Czepl, ein Zimmermann aus Potsdam, und John Christian, Tischler aus dem Odenwald, machten im Rathaus ihre Aufwartung, baten um Dienstsiegel und Unterschrift des Stadtoberhaupts für ihre Wanderbücher und eine kleine Reiseunterstützung – die ihnen selbstverständlich gewährt wurde.
Altgeselle Maik Czepl ist bereits seit zweieinhalb Jahren unterwegs. Den jungen Tischler John Christian hat er erst am vergangenen Sonntag abgeholt und wird ihn in den ersten Monaten begleiten. Auf der Walz erlebe man „viel Herzlichkeit und schöne Momente der Einsamkeit“, berichtet Czepl. Der handwerkliche Erfahrungsschatz der Wandergesellen sei in vielen Betrieben gefragt, Arbeit darum leicht zu finden. Er will seine Wanderzeit („drei Jahre und ein Tag“) verlängern („ein Tag ist dehnbar“).
Die Zahl der wandernden Handwerker liegt seit vielen Jahren stabil bei 400 bis 500, die jeweils auf der Walz sind. Die Mitgliedschaft in einem der teilweise uralten Gesellenvereine gilt als „Lebensbund“. Bürgermeister Stockhoff: „Trotz der alten Tradition ist die Wanderschaft der Handwerksburschen damit immer noch hoch aktuell. Von dem Austausch profitieren sowohl Betriebe als auch Gesellen.“
Bürgermeister Stockhoff dankte den beiden für den überraschenden und sympathischen Besuch – der erste dieser Art in seiner Amtszeit. Die Wandergesellen wiederum dankten mit zünftigem Spruch für die Unterstützung: „Fix, fix! Bedankt!“ und zogen weiter. Über Hagen soll es jetzt nach Hamburg gehen.
Autor:Lokalkompass Dorsten aus Dorsten |
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