Wenn Integration in Arbeit erfolgreich ist
![Hüseyin Aytan und Gertrud Weller bauen Nistkästen | Foto: Privat](https://media04.lokalkompass.de/article/2017/10/25/7/997947_L.jpg?1558083915)
- Hüseyin Aytan und Gertrud Weller bauen Nistkästen
- Foto: Privat
- hochgeladen von Karin Janowitz
Die Bewohner des Altenzentrums Maria Lindenhof haben ihren Helfer Hüseyin ins Herz geschlossen. Die Bewohner nennen ihn bei seinem Spitznamen „Charlie“ und die Augen leuchten, wenn Charlie sie auf einen Spaziergang am Lippedeich abholt oder gemeinsam mit ihnen in der Holzwerkstatt alte Holzregale des Altenzentrums restauriert.
„Unser Charlie ist der Beste“, sagt Maria Lindenhof Bewohnerin Gertrud Wellner. Gemeinsam mit der 85-jährigen Tischlermeisterin und Architektin restauriert der 40-jährige Betreuungshelfer in der Holzwerkstatt alte Holzregale, die dann dekorativ im ganzen Haus verteilt aufgestellt werden.
Sein Arbeitsplatz im Altenzentrum ist ein Außenarbeitsplatz der Bottroper Werkstätten. Denn Hüseyin Aytan hat eine psychische Erkrankung und bisher keine Chance auf eine Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt. Im Berufsbildungsbereich der Bottroper Werkstätten wurden seine kommunikativen und empathischen Fähigkeiten schnell deutlich und gemeinsam mit den Arbeitspädagogen entwickelte Hüseyin Aytan eigene berufliche Vorstellungen. Dank der guten Kooperation mit dem Altenzentrum Maria Lindenhof, konnte er sich im Bereich Betreuung von Senioren ausprobieren.
Nach seiner Zeit im Berufsbildungsbereich wurde aus dem Praktikumsplatz ein Außenarbeitsplatz der Bottroper Werkstätten. Gemeinsam mit seinem Übergangsassistenten Helge Donner arbeitet er sich jetzt in die Arbeit als Betreuungshelfer ein. Nach der ersten einjährigen Erprobungsphase steht als nächstes Ziel eine unbefristete Verlängerung an.
In der Zukunft steht auch eine Qualifizierung als §87 b –Betreuungskraft an, um vielleicht doch irgendwann eine echte Anstellung als Betreuungsassistenz zu bekommen.
Noch benötigt er die besondere Unterstützung und Anleitung durch seinen Übergangsassistenten. „Seine Krankheit hat Hüseyin medikamentös im Griff, aber es kommt vor, dass er sich in seiner Begeisterung überfordert, da müssen wir ihn ein wenig bremsen und die anderen Mitarbeitenden sensibilisieren", so Übergangsassistent Helge Donner, der sich über die Fortschritte seines Schützlings freut.
Hüseyin Aytan ist sich sicher, seinen Traumberuf gefunden zu haben. Auch für das Altenzentrum ist der zusätzliche Helfer ein Gewinn, denn er hat immer Zeit für ein freundliches Gespräch mit den Bewohnern.
Autor:Karin Janowitz aus Dorsten |
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