Time to say goodbye – GSW verabschiedet Burkhard Möcklinghoff in den Ruhestand
Wulfen. Ohne "viel Aufhebens" und ohne Ehrungen wollte Burkhard Möcklinghoff, seit fast 15 Jahren stellvertretender Schulleiter an der Gesamtschule Wulfen (GSW), in den Ruhestand verabschiedet werden. Einen stakkatoartigen Applaus bekam er dennoch, als ihm Schulleiter Hermann Twittenhoff seine Entlassungsurkunde überreichte, mit der der angehende Pensionär offiziell aus dem Schuldienst verabschiedet wurde.
In den 1970er Jahren studierte Möcklinghoff Germanistik, Kunstwissenschaft und Spanisch an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Daran schloss sich ein erstes Beschäftigungsverhältnis in Wulfen an, gefolgt von einer mehrjährigen Tätigkeit an der Deutschen Schule Valencia in Spanien. Im Jahr 2000 kehrte er schließlich an die Gesamtschule Wulfen zurück.
Als stiller, aber sehr umtriebiger Macher hat Burkhard Möcklinghoff die GSW mitgestaltet. Nicht zuletzt während der großen Sanierung gewährleistete er den Betrieb des Unterrichts an zwei Standorten. Auch nach den beiden Bränden in der Turnhalle und auf dem Dach entwickelte er innerhalb kürzester Zeit Konzepte zur Fortführung und wandte so eine Schulschließung ab.
"Beziehungen sind die Grundlage für einen erfolgreichen Unterricht"
Ein hohes Maß an Verlässlichkeit hat den 1951 in Münster geborenen Familienvater ausgezeichnet. Dass Burkhard Möcklinghoff mit seinem Wechsel in den Ruhestand in Wulfen eine Lücke hinterlassen werde, davon zeigte sich Hermann Twittenhoff ebenfalls überzeugt. Dem stellvertretenden Schulleiter, der Deutsch und Kunst unterrichtete und perfekt Spanisch spricht, sei Standesdünkel fremd und Augenhöhe wegweisend wichtig gewesen. „Er lehrt uns, dass Beziehungen die Grundlage für einen erfolgreichen Unterricht sind“, fand Hermann Twittenhoff. Sein Anspruch darüber hinaus sei gewesen, als Stellvertreter die Organisation und die Pädagogik zu verbinden, sozusagen als pädagogischer Organisationsleiter. Burkhard Möcklinghoff habe immer pragmatische Lösungen gefunden. Mit allen Partnern, Schülern, Eltern und Lehrern habe er die jeweiligen Probleme geduldig thematisiert und gelöst. „Geht nicht - gab's nicht“, resümierte Hermann Twittenhoff mit einem Augenzwinkern.
Ein Mann des offenen Wortes
Kennzeichnend für ihn sei auch, dass er immer das offene Wort gesucht habe. Ihm sei es außerdem durch sein hohes berufliches Engagement gelungen, die Attraktivität der Gesamtschule Wulfen nachhaltig zu steigern. Denn er wäre nicht nur ein Verwalter gewesen, sondern habe das Menschliche im Mittelpunkt von Schule gesehen.
Die Nachfolge wird Markus Jakschik antreten, der seit 2016 als Lehrer und Leiter der Jahrgänge 5 und 6 in der Gesamtschule Wulfen tätig ist. Als dauerhafte Erinnerung an den ehemaligen Schulleiter wurde ihm zu Ehren ein Baum im Schulhain gepflanzt.
Die GSW in Kürze:
Die GSW zählt zu den ältesten Gesamtschulen in NRW. Die GSW ist ausgezeichnet als „Schule ohne Rassismus“, „Schule ohne Gewalt“, „Gesunde Schule“ und als „Vorbildliche Schule“. Schwerpunkte liegen auf dem „Gemeinsamen Unterricht“, der Hochbegabten Förderung in Zusammenarbeit mit der Universität Münster. Die GSW ist ausgezeichnete MINT-Schule mit naturwissenschaftlichem und technischem Schwerpunkt und ist Bundessieger des Jugend-Software-Preisen. Sie nimmt am Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ teil und fördert die kulturelle Bildung. In diesem Jahr zeichnete das Schulministerium NRW die GSW im Rahmen „Starke Schulen“ als eine der besten Schulen aus.
Autor:Sabine Sawatzky aus Dorsten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.