Reporter-Besuch: Zeitung begeistert Maxi-Schüler
Was machen Reporter eigentlich den ganzen Tag? Macht die Arbeit Freude, oder ist sie manchmal auch anstrengend? Wie kommen die Nachrichten in die Zeitung? Mit gezücktem Stift und vielen Fragen konnten die Kinder der Maxi-Schule einem Stadtspiegel-Journalisten auf den Zahn fühlen. Dieser fand sich in einer ungewohnten Rolle wieder - auf einmal war er selbst derjenige, der interviewt wurde.
Bei den Viertklässlern der Maximilian-Kolbe-Schule in Schermbeck dreht sich im Moment alles um das gedruckte Wort: Mit großer Begeisterung erfahren die Jungen und Mädchen im Unterricht, wie eine Zeitung entsteht, wie man Berichte verfasst und sie mit Fotos zu einer fertigen Seite zusammenfügt.
Da die Kinder somit schon selbst fast zu kleinen Reportern geworden sind, wurde es Zeit für die erste richtige Pressekonferenz. Als Interviewpartner hatten sie sich mit Oliver Borgwardt einen waschechten Journalisten ausgesucht: Der Stadtspiegel-Reporter sah sich rund 70 neugierigen Schülern gegenüber, die sich fest vorgenommen haben, ihn mit Fragen zu löchern. Nach 15 Jahren Zeitungsarbeit eine ungewöhnliche Erfahrung für Borgwardt - denn sonst ist er derjenige, der die Fragen stellt und die Antworten in seinen Block notiert.
Die jungen Schermbecker zeigten sich einfallsreich und hatten keine Scheu vor forschen Fragen. "Hast du schon mal mit Absicht eine Ente in die Zeitung gesetzt?" fragte ein Viertklässler mit verschmitztem Lächeln. Was das schönste Erlebnis war, fragte ein Anderer, und auch der Ablauf eines Arbeitstages war von großem Interesse. "Wie ist denn die Arbeit als Reporter so?" wollten die Kinder wissen.
"Eigentlich ziemlich cool", konnte der Fachmann da erwidern. "Man behandelt spannende Themen, trifft interessante Leute und lernt jeden Tag etwas dazu. Außerdem kann man dabei mithelfen, das Leben vor Ort besser zu machen, wenn man auf Probleme hinweist oder den Menschen Gehör verschafft." Im Laufe des Gespräches erfuhren die Schüler immer mehr über ihren Gast und seine Arbeit.
So lernten die Kinder zum Beispiel, dass ein Reporter zwar morgens nicht so früh aufstehen muss wie etwa ein Bäcker, aber dafür abends oft länger auf Terminen bleibt, dass man auch schon als Schüler für eine Zeitung arbeiten kann, und wie wichtig Fotos für einen guten Bericht sind. Auch persönliche Erfahrungen wurden gerne gehört. "Bei einem Termin im Moor stand ich auf einmal bis zu den Knien im Wasser", erinnerte sich Oliver Borgwardt und verriet so etwas über die kleinen und großen Gefahren des Reporterdaseins. Und nein, eine Zeitungsente habe er noch nie extra ins Blatt gebracht, dafür aber schon mal den einen oder anderen Aprilscherz zur Erheiterung der Leser. "Das ist dann aber auch die Ausnahme", sagte Borgwardt schmunzelnd.
Die zwei Schulstunden, die die Maxi-Schüler für die Pressekonferenz der anderen Art zur Verfügung hatten, vergingen wie im Flug, und als der Klassenlehrer schon mahnend auf die Uhr tippte, waren immer noch Dutzende Finger in der Luft. Das Interesse der Kinder für die Pressearbeit ist riesengroß, und man kann gespannt sein, wie ihre erste selbstgemachte Zeitung aussehen wird.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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