Rauchverbot - Super oder Tinnef?

Joachim "Jo" (Gernoth) und Olaf (Hellenkamp) arbeiten für den STADTSPIEGEL Dorsten. So wöchentlich wie möglich verfassen sie das "Nicht ganz ernst gemeinte Streitgespräch". Diese Rubrik befasst sich mit den unterschiedlichsten Themen, die mit einem deutlichen Augenzwinkern aus den zwei Blickwinkeln "Alles super!" und "Alles Tinnef" betrachtet werden.

Heute geht´s ums Rauchverbot

Jo sagt: Viel Rauch um nichts!

Es ist mal wieder so weit: Dem Rauchverbot folgt jetzt das Verbot des Rauchens. Mal im Ernst: Wer macht sich jetzt lächerlich? Millionen von Menschen, die immer noch nicht kapiert haben, dass sie sich mit Feuerzeug und Aschenbecher umbringen? Oder die Politiker, die offensichtlich nicht einmal in der Lage sind in diesem Punkt eine endgültige Entscheidung zu treffen? Da liegt die Vermutung nahe, dass man in Düsseldorf und in Berlin von einem Lobbyisten zum nächsten rennen muss: Pharmaindustrie, Hotel- und Gaststättenverband und wer noch alles Geld am Glimmstengel verdient, ist damit beschäftigt, ein tödliches Lotteriespiel als ein Stück Freiheit und Lebensqualität zu verkaufen. In anderen Ländern klappt das mit Rauchverbot in Kneipen bestens. In Irland, Italien und sogar bei den renitenten Franzosen ist diese Birne längst geschält. Ich bin für die Nichtraucherkneipe aber entschieden dagegen, Raucher zu Verbrechern abzustempeln. Ein Schritt zurück beim Rauchen und ein Schritt aufeinander zu in Sachen Toleranz. Dann müssen wir nicht über E-Zigaretten, Raucherclubs und ähnlichen Blödsinn diskutieren, sondern können Energie und Geld in Sachen Raucherschutz und Prävention investieren. Und wer dann immer noch unter freiem Himmel eine Qualmen will, der soll das tun, ohne das er zum Volksschädling degradiert wird.

Olaf sagt: Totales Rauchverbot - und zwar überall!

Mit Grauen denke ich an die Zeit zurück, in denen noch hemmungslos und überall geraucht wurde. Während die freundliche Frau Singh feinstes Chicken Tikka Masala servierte, pustete das Paar am Nachbartisch den Qualm in die Luft, bevor es den letzten Schleim abhustete. Guten Appetit. Was macht das Rauchen eigentlich so attraktiv? Der Wohlgeruch? Der günstige Preis? Oder etwas die gesundheitsfördernde Wirkung? Zigarettenrauch enthält bis zu 4.000 verschiedene Einzelsubstanzen. Der Kneipen-Raucher bläst allen anderen Gästen Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Formaldehyd, Nikotin, Blausäure, Nitrosamine, Dioxine, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, aromatische Amine, Benzol, Teer, Ammoniak, Arsen, Cadmium, Chrom, Polonium und was weiß ich noch alles ins Gesicht. Und wenn Wirte erzählen, das Rauchverbot verscheuche Gäste, muss ich selber husten. Ich würde eine Nichtraucherkneipe sofort jeder miefenden Qualm-Kneipe vorziehen. Ich will die Raucher nicht als Verbrecher darstellen. Es ist die Industrie und die dazugehörige Lobby, die dafür sorgen, dass jährlich in Deutschland bis zu 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens krepieren. Raucher sind lediglich die (zahlenden) Opfer. Der Gesetzgeber sollte noch drastischer eingreifen und das Rauchen nicht nur in Kneipen, sondern komplett verbieten.

Autor:

Lokalkompass Dorsten aus Dorsten

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