Kfz ohne eFH, CD und Servo

Liebe Autohändler und geschätzte Anzeigenkunden, verzeihen Sie mir diese Zeilen. Aber es gibt Autos, in die passt Mann einfach nicht rein. Z.B. das Kfz meiner Frau. Akzeptables Bj, 1. Hd., unf.-fr., Farbe schwarz (ich meine natürlich das Auto). Hört sich erst mal gut an. Aber als ich den kleinen Blitz von Rhade bis zur Werkstatt bewegen musste, zeigte sich die Maschine von ihrer diabolischen, ihrer Männer hassenden Seite. Wo fang´ ich am besten an? Also: Mit fast einsneunzig und jenseits der 100-Kilo-Marke sind ¾ des Innenraums ausgefüllt, bevor man gänzlich Platz genommen hat. Also: Sitz nach hinten, Lehne zurück. Aber wohin mit dem Kopf? Zum Glück gibt´s das GSD. Dann muss die Schädeldecke halt oben rausgucken. Klar, der Regen stört. Und der Fahrtwind lässt ab 50 km/h die Kontaktlinsen schrumpeln. Ganz zu schweigen von der Kälte, die sich langsam im Gehörgang einnistet. Als klimatischen Ausgleich lasse ich mir heiße Luft auf die Füße blasen. Und was dem - na, nennen wir es - „Ding“ an Größe fehlt, das haut es mit Komfort erst recht nicht raus. Der dreizylindrigen Gurke fehlen PS, ZV mit FB, ABS, eFH, DZM und CD (geschweige denn MP3). Der alte Cass. läuft schon lange nicht mehr. CODE vergessen. Und besonders übel: kein Servo! Die Viertelvordrei-Stellung der Hände am Lenkrad ist Utopie. Zum Fahrtrichtungswechsel wird die volle Kraft beider Arme an einer Seite des Lenkrades benötigt. Das Körpergewicht könnte durch Verlagerung die Anstrengung der Arme deutlich erleichtern. Geht aber nicht. Schließlich befindet sich der obere Teil des Kopfes bewegungslos außerhalb der (Fahrgast)zelle. Vor der Reparatur bedrohe ich dann den Mechaniker mit seinem eigenen Drehmomentschlüssel: Er soll alles so reparieren, dass es nie nie nie wieder kaputt geht. Sonst muss ich mich demnächst wieder in dieser Anti-Mann-Maschine einklemmen. Gleichzeitig bewundere ich aber auch meine Frau. Die hat sich noch nie über das Auto beschwert…