Heißes Training: Feuerwehr im Brandcontainer
Sofort nachdem die Türen des Containers geöffnet wurden, schlugen heiße Rauchschwaden ins Freie. Die Hitze war auch noch in einigen Metern Entfernung deutlich zu spüren. Bei Bedarf konnte es auch schon mal eine Meter hohe Stichflamme sein, die da aus den rußgeschwärzten Türen kam.
Doch dann sollte derjenige, der die Tür öffnete, hier besser ihn voller Feuerwehr Schutzmontur stehen, bzw. noch besser hocken. Auf dem Hof der Dorstener Hauptfeuerwache an der Wienbecke ging es am vergangenen Wochenende nämlich heiß her. Hier standen zwei auf je einem Lkw Fahrgestell montierte Überseecontainer, die von der Erkrather Firma Feuercon, zu transportablen Brandcontainer umgebaut worden waren.
Auf 55 m2 konnten hier realistisch, die bei den Feuerwehren üblichen Standard Wohnungs- und Küchenbrände simuliert werden. Unter anderem wurde auch trainiert, wie ein Trupp zum Beispiel eine Tür öffnet, hinter der sich bereits offene Flammen entwickelt haben. Ebenso wurde bei einem speziellen Strahlrohrtraining gezeigt, wie Löschwasser effektiv in geringer Menge eingesetzt werden kann. Außerdem war ein weiteres Schwerpunktthema, das richtige Verhalten bei einem so genannten Flashover. "Solche Vorgehensweisen erfordern intensives Training, damit diese auch in Stresssituationen sicher angewendet werden und die Gefahren jederzeit erkannt werden können“, wusste Feuerwehr Pressesprecher Markus Terwellen aus eigener Erfahrung zu berichten. Und weiter: „Da die in der Brandbekämpfung eingesetzten Trupps häufig vielerlei Gefahren ausgesetzt sind, wurde bereits zum zweiten Mal in der Geschichte der Feuerwehr Dorsten ein mobiler Brandcontainer zu Trainingszwecken eingesetzt.“
Der leitende Ausbilder Thomas Wieshoff, im Hauptberuf selbst Berufsfeuerwehrmann, und weitere drei Trainer, begleiteten abwechselnd jeweils drei Feuerwehrmänner, bzw. –frauen, beim Vorgehen in den Brandcontainer. Beheizt wurden die Räumlichkeiten mit unbehandelten Holzpaletten. Das Brandmaterial erzeugte im Innenraum des Containers Temperaturen von zu bis 600 Grad. „Es ist unheimlich wichtig, dass die Übungen so realitätsnah wie nur eben möglich durchgeführt werden, denn nur so können die Einsatzkräfte auf alle möglichen Gefahren hingewiesen und geschult werden. Ein solcher Brandcontainer eignet sich optimal für diese Zwecke und nur so können Fehler im Einsatz vermieden werden", sagte Markus Terwellen.
Die 80 Übungsteilnehmer, die an den drei Tagen hier waren, setzten sich aus allen acht freiwilligen Löschzügen und der hauptamtlichen Wache
zusammen. Jeder der bereits im Container war, dem konnte man dies auch deutlich ansehen. Trotz dicker Schutzkleidung hinterließen die hohen Temperaturen ihre Spuren. Völlig durchgeschwitzt brauchte jeder erst einmal eine kurze Pause und jede Menge Mineralwasser um den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen. „Gerade für die jüngeren Kameraden aus der Wehr ist dies eine tolle und wichtige Erfahrung. Ich finde es gut, einmal unter gesicherten Bedingungen selbst mitzuerleben, wie dicht die Rauchschwaden sind und welche Hitze einem bei Wohnungsbränden entgegen schlägt.“, wusste Jani Zimmermann, einer der Trainingsteilnehmer zu berichten.
Autor:Foto Bludau aus Dorsten |
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