Groß und schwer ist für die Spedition Schrudde kein Problem

Dorsten. Das Speditionsgeschäft ist ein hartes Geschäft: Nur die Spezialisten überleben. Ein solcher Spezialbetrieb ist die Dorstener Spedition Schrudde, die auf rund 40.000 Quadratmetern Fläche auf dem ehemaligen Eon-Ruhrgas- Gelände an der Halterner Straße ihr Domizil hat. Gregor Schrudde, Inhaber und Gründer der Schrudde Heavy Forwarding Company, hat dabei die klassische Laufbahn des erfolgreichen Mittelständlers hinter sich: 1996 war das Unternehmen Schrudde die One-man-Show: Mit einem MAN-LKW wurden Futtermitteltransporte durchgeführt. Allerdings hat Gregor Schrudde schon in diesem frühen Stadion seiner Tätigkeit erkannt, dass es sich in einer Marktnische am besten lebt: Ruhfaser-Futtermittel, also Heu und Stroh, wurden bewegt. Mit Erfolg, das Unternehmen wuchs und die Aufgaben des Unternehmers Schrudde ebenfalls. „Ich habe früh festgestellt, dass es ohne ein starkes Team nicht möglich ist, diese Aufgaben zu bewältigen. Ich bin froh, dass ich mit solch zuverlässigen und engagierten Mitarbeitern das Unternehmen ausbauen konnte“, sagt der 45-jährige Gregor Schrudde. In der Tat haben es die Aufgaben, die das Unternehmen übernimmt, in sich. Sarina Belker weiß davon ein Lied zu singen: Die 21-jährige hat bei Schrudde ihre Ausbildung absolviert und ist jetzt als Disponentin verantwortlich dafür, dass die rund 15 Fahrzeuge ausgelastet sind. Schrudde bewegt alles, was bewegt werden muss. Eine einfache Formel, hinter der viel Arbeit steckt. „Wir haben einmal eine Kabeltrommel transportiert, die war 4,68 meter hoch“, sagt Sarina Belker. Dabei kommt es tatsächlich auf den Zentimeter an, denn Brücken wachsen nicht, weil Schrudde darunter herfahren will. „Neulich sind wir 250 Kilometer Umweg gefahren, bis das mit der Brückenhöhe passte“, sagt Belker, die natürlich auch alle Genehmigungen für Nachtfahrten und Sondertransporte beibringen muss. „Unser Geschäft ist die absolute Pünktlichkeit. Das geht nur mit absolut zuverlässigen Fahrern, die nicht nur ihr Fahrzeug aus dem FF beherrschen, sondern auch so etwas wie ihre eigenen Transportmanager sind. Sie müssen aufladen, abladen, mit Bauleitern verhandeln und an Grenzen Papiere ausfüllen. Ein Job, der an sieben Tagen in der Woche stattfindet. Ich bin dankbar, dass hier alle an einem Strang ziehen“, sagt Gregor Schrudde. Ob es der Cirkus Roncalli, die Panzerarmee der Briten oder Schiffseigner aus Griechenland sind: Schrudde und sein Team sind ihre erste Wahl, wenn es
darum geht „Just in Time“ die unmöglichsten Maschinen, Krane, Mähdrescher, Kesselbrücken oder sonstige technische Monstren durch Europa zu bewegen. Schrudde und sein Team expandieren. Eine Logistikgesellschaft, die in Osteuropa aktiv ist, ist bereits am Markt. Auf dem üppigen Betriebsgelände wächst derzeit der Dienstleistungssektor: Eine Werkstatt, TÜV-Abnahmen und Service stehen bereit. Lagerfläche, Kranbrücken in der riesigen Halle des ehemaligen Ruhrgas-Salzlagers: Die Spedition Schrudde hat ihren Kunden etwas zu bieten. „Das beste an unserem Unternehmen sind die Mitarbeiter. Egal ob Auszubildender, Disponent oder Fahrer: Unser Team findet die Lösung und arbeitet für den Erfolg des Kunden. Mit Herzblut und Leidenschaft. Es ist wie in einem guten Orchester: Der Dirigent und seine Musik sind nur so gut, wie es die Musiker sind“, sagt Gregor Schrudde, der ruhig und gelassen das Telefon bedient: Ein Hubschrauber ohne Rotor soll ins Museum transportiert werden. Wenns mehr nicht ist: Für die Spezialisten aus Hervest ist das kein Problem.