Ergebnisse des Workshops "WIR ist MEHR" für Barkenberg präsentiert
Was wollen wir gemeinsam in Barkenberg? Was können wir besonders gut oder was würden wir gerne tun? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des zweiten Workshops „WIR ist MEHR“ der Werkstatt HausAufgaben, die derzeit in Barkenberg läuft. Unter Federführung der Stiftung Freizeit aus Berlin haben sich Studierende der Universitäten Münster, Kassel und Innsbruck dabei auf die Suche nach den Fähigkeiten und Interessen der Barkenberger gemacht.
Gestern präsentierten sie den Bürgern, sowie Bürgermeister Tobias Stockhoff im Rahmen einer Aktionsbörse und Auktion ihre Ergebnisse. „Unser Projekt ist das Ergebnis vieler Gespräche.“, eröffnete Ines Aubert von der Stiftung Freizeit die Auktion. „Wir haben uns drei Tage lang mit unserem WIR-Mobil auf den Weg in den Stadtteil gemacht, an Türen geklingelt oder sie direkt auf der Straße und am Wulfener Markt angesprochen. Dabei ging es uns darum, herauszubekommen, was die persönlichen Talente der Barkenberger Bürger sind. Wir wollten aber auch wissen, was der ein oder andere für sich oder die Gemeinschaft gerne umsetzen würde, wenn er Unterstützung bekäme.“ Herausgekommen sind viele Wünsche und Angebote, die durch die Studierenden in Themen wie Familie, Haus und Garten, Mobilität, Sport, Markt sowie in möglichen konkreten Projektinitiativen wie einer Tanzgruppe oder einem Hotel Oma zusammengefasst wurden. „Unser Ziel ist es, daraus heute mit der Börse und im Nachgang in ihren Köpfen, neue Kooperationen entstehen zu lassen und zu denken.“
Alle 47 Teilnehmer der Auktion hatten dazu eine Karte mit einer Nummer bekommen, um sich direkt auf Vorschläge zu melden. „Wir haben hier einige Fußballplätze, aber es macht wenig Spaß, dort zu spielen, da es meist Ascheplätze sind. Rasen wär hier besser. Da haben wir aber meistens keine Tore und spielen halt oft auf die vorhandenen Bäume.“, beschrieb der 15-jährige Tuneay Reddig, einer der Auktionsteilnehmer seinen Wunsch. Jan, ein Freund, hat im Gegenzug auch gleich was anzubieten. „Wir würden gerne kleinen Kindern Tricks beibringen.“ In der anschließenden Umfrage erklärten sich gleich zehn Erwachsene und Jugendliche bereit, dabei zu helfen, einen Ort für die Jugendlichen zu finden und sie auch bei der Umsetzung zu unterstützen. Weitere Wünsche der Jugendlichen waren die Gründung einer
Singgruppe oder der Bau einer BMX-Halfpipe. Für beide Ideen fanden sich gleich Mitinteressenten und Unterstützer. Im Gegenzug boten die Jugendlichen an, einer älteren Frau beim Streichen zu helfen. Im Minutentakt wurden neue Ideen beschrieben, von den Bürgern vorgetragen und Mitstreiter sowie Unterstützer gesucht. Eine ältere Frau fand jemanden, der sie demnächst mit zur Oper nimmt, ein Imker zeigt Jugendlichen, wie man Honig macht und gleich mehrere wollen das Ladenlokal in der Dimker Allee gemeinschaftlich als Lesebox und Repaircafé mit Unterstützungsangeboten weiter nutzen. Auch für die Ideen eines „Hotel Oma“, bei dem Gäste zu Hause bei den Barkenberger Bürgerinnen und Bürgern untergebracht werden, fanden sich genauso Unterstützer, wie für ein kommunales Kino im Gemeindehaus.
Am Ende waren die Anwesenden so angetan von den Ideen, dass Jemand sein Nachbarin aufforderte: „Du hast doch eine Karte, dann melde dich doch auch mal für eine Idee.“ Das HausAufgaben-Team wird nun zusammen mit dem Projekt Nachbarschaftshilfe alle Kooperationen zusammen tragen und versucht die, die einen Wunsch geäußert haben, mit denjenigen, die sie unterstützen wollen, zusammenzubringen. Wichtig ist den Veranstaltern dabei aber auch, dass die Aktion hilft und anregt, das Thema und die Möglichkeiten und Chancen von funktionierenden Nachbarschaften weiter zu denken.
Autor:Foto Bludau aus Dorsten |
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