Einer der besten Azubis hat im Autohaus Borgmann gelernt
Münster/Dorsten. 25 Ausbildungs- und fünf Weiterbildungsabsolventen von Unternehmen aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region sind gestern Abend (28. Februar) in Münster mit dem höchsten Bildungspreis der nord-westfälischen Wirtschaft ausgezeichnet worden. Sie haben bei den IHK-Prüfungen 2017 am besten abgeschnitten und wurden dafür von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen mit dem Karl-Holstein-Preis geehrt.
Zwei Ehrungen für Dorsten
Unter den Geehrten gehören Joni Khoury (Automobilkaufmann im Autohaus Borgmann) sowie Jördis Thiele (Industriemechaniker bei BP Gelsenkirchen).
Den Preis verleiht die IHK jährlich an ihre Prüfungsbesten, um Politik und Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, „wie sehr der wirtschaftliche Erfolg der Region von jungen Menschen abhängt, die sich für eine Karriere mit betrieblicher Aus- und Weiterbildung entscheiden“, sagte IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer. Der Fachkräftemangel sei bereits vielerorts spürbar. „Dabei werden vor allem beruflich-qualifizierte Fachkräfte und nicht nur Akademiker gesucht“, betonte der IHK-Präsident und wandte sich direkt an die Preisträger: „Unsere Wirtschaft braucht Sie dringender denn je.“
Besondere Aufmerksamkeit erhielten die fünf Weiterbildungsbesten. „Sie verkörpern durch ihre Leistung in besonderer Weise die enge Verzahnung von beruflicher Aus- und Weiterbildung“, sagte Hüffer. Die IHK-geprüften Fortbildungsabschlüsse bauen gezielt auf den Inhalten der zugehörigen Ausbildungsberufe auf, um die ausgebildeten Fachkräfte für Führungsaufgaben zu qualifizieren.
An der Wirtschaft "vorbeiqualifiziert"
Der IHK-Präsident warnte angesichts der Rekordzahl von 2,8 Millionen Studierenden in Deutschland davor, weiter an der Nachfrage der Wirtschaft vorbei zu qualifizieren. Leider werde die Wissensgesellschaft „viel zu oft nur mit Hochschule und Studium gleichgesetzt“, sagte Hüffer. Dabei sei ein Hochschulabschluss keine Garantie für eine erfolgreiche Karriere. Bei Absolventen der höheren Berufsbildung, also Meistern, Fachwirten oder Technikern, liege die Arbeitslosenquote mit 1,8 Prozent noch unter der Quote von Akademikern (2,5 Prozent). Das ist für Hüffer nicht verwunderlich, schließlich rangierten diese „Praxis-Bachelor“ aus der höheren Berufsbildung auch ganz offiziell und amtlich auf dem gleichen Qualifikationsniveau wie der Hochschulabschluss als Bachelor. „Doch haben die Absolventen der höhere Berufsbildung den Hochschulabsolventen schon erhebliche Praxiserfahrung voraus“, betonte der IHK-Präsident. „Ihnen stehen alle Möglichkeiten offen“, versicherte Hüffer den erfolgreichen Absolventen, bevor er ihnen die Urkunden überreichte.
Die 25 Besten von 10.272 Auszubildenden
Die 25 ehemaligen Auszubildenden sind die Besten der 10.272 Absolventen, die 2017 ihre Berufsausbildung in Unternehmen des Münsterlandes und der Emscher-Lippe-Region erfolgreich abgeschlossen haben.
Die fünf ausgezeichneten Weiterbildungsabsolventen sind die Besten von 858 Teilnehmern an IHK-Fortbildungsprüfungen des vergangenen Jahres. Hüffer bescheinigte den „Besten der Besten“ eine „großartige Leistung“. Geehrt wurden eine Bilanzbuchhalterin, ein Industriemeister, ein Technischer Betriebswirt, eine Fachwirtin für Versicherungen und Finanzen sowie ein Operativer Professional (IT). Vier Ausgezeichnete haben ihr Qualifikationsniveau durch die Weiterbildung auf die Bachelor-Stufe gehoben, einer sogar auf die Master-Stufe.
Stichwort Karl-Holstein-Preis:
Der Karl-Holstein-Preis ist der höchste Bildungspreis der IHK Nord Westfalen. Er wird seit 1980 jährlich an die 25 prüfungsbesten Auszubildenden der regionalen Wirtschaft vergeben und seit 2003 zusätzlich an die fünf besten Weiterbildungsabsolventen der IHK Nord Westfalen – Industriemeister, Fachkaufleute, Fach- und Betriebswirte und IT-Profis. Belohnt werden individuelle Spitzenleistungen in der Aus- und Weiterbildung.
Namensgeber ist der ehemalige IHK-Präsident und Konsul Karl Holstein aus Gelsenkirchen, der sich besonders um die berufliche Bildung verdient gemacht hat. Der Vorstandsvorsitzende und spätere Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Libbey-Owens-Gesellschaft für maschinelle Glasherstellung AG (DELOG) war von 1970 bis 1976 Präsident der damaligen Industrie- und Handelskammer zu Münster und von 1973 bis 1976 Vorstandsmitglied des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
Webseite von Olaf Hellenkamp | |
Olaf Hellenkamp auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.