Halbzeitpause ist Pinkelpause
In den Halbzeitpausen und nach dem Abpfiff der drei WM-Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft schnellt er nach oben, der Wassergebrauch. Zehntausende Menschen in Dorsten, Schermbeck und Gladbeck, die von Dorsten aus versorgt werden, gehen gleichzeitig auf die Toilette, drücken die Spülung und fordern so ihren Versorger - alle brauchen gleichzeitig Wasser.
Doch RWW ist darauf eingestellt, die Wasserwerker stehen dann quasi in Alarmbereitschaft. Während sich die Menschen erleichtern und der Druck bei ihnen nachlässt, steigt er vorsichtig in den Versorgungsleitungen an. Pumpen werden bei Bedarf hinzu geschaltet. Es wird eine Menge mehr benötigt - kurzzeitig. Doch das Versorgungssystem ist dafür ausgelegt.
Im ersten Vorrundenspiel der Deutschen gegen Portugal stieg der Verbrauch in der Pause deutlich an, um mehr als 60 Prozent, und auch nach dem Spiel um 50 Prozent. Der Samstag gegen die Ghanaer hatte es in sich. Während die Nachfrage in der Halbzeit um 65 Prozent stieg, verdoppelte sich die Menge nach Abpfiff des Spiels innerhalb nur wenigen Minuten. Im Spiel gegen die USA lag die Abgabemenge auf ähnlichem Niveau, wie im ersten Spiel.
Während der Wassergebrauch seit Jahren auf breiter Front stetig zurückgeht, könnte man grundsätzlich folgern, dass dann auch die Netze und Werke zurückgebaut oder verkleinert werden müssten. Das ist jedoch nicht so ohne Weiteres möglich. Denn unter anderem sind es diese Spitzenverbräuche bei WM-Spielen, wie wir sie nach den jeweiligen Halbzeiten beobachten, die vorgeben, was das System leisten und der Wasserversorger vorhalten muss. Wenn auch manchmal nur für kurze Zeit.
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
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