Fitness trifft auf Bergbaugeschichte
Berufsschüler verwandeln Fürst Leopold in Outdoor-Sportpark
Hervest. Sieger des Schülerwettbewerbs „Förderturm der Ideen“ 2016/17 in der Kategorie „Gute Nachbarschaft“, Sekundarstufe II wurde das Team „P.S. FülerSchirma“der 11. Klasse des Paul-Spiegel-Kollegs aus Dorsten. Ihre Idee: Ein Outdoor-Sportpark auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Fürst Leopold. Heute (9. November) wurde der Sportpark offiziell eingeweiht.
Mit dabei waren das Schülerteam, Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung, Tobias Stockhoff, Bürgermeister der Stadt Dorsten, Bennet Kemper, Geschäftsführer des Planungsbüros Kemper, sowie zahlreiche weitere Unterstützer.
Die Siegerehrung des Schülerwettbewerbs „Förderturm der Ideen“ fand im Sommer vergangenen Jahres statt. Zu den Gewinnern zählten insgesamt vier Schülerteams aus dem Ruhrgebiet, ein Team aus Ibbenbüren und zwei aus dem Saarland. Die Schülerinnen und Schüler wurden ausgezeichnet für ihre kreativen Gestaltungsideen, das eigene Lebensumfeld attraktiver zu machen. Die sieben Siegerprojekte wurden anschließend auch tatsächlich umgesetzt. Die RAGStiftung als Initiatorin des Projekts stellte pro Projekt bis zu 50.000 Euro zur Verfügung.
Das Siegerteam „P.S. FülerSchirma“ des Paul-Spiegel-Berufskollegs überzeugte die Jury mit derIdee, das ehemalige Zechengelände Fürst Leopold in einen Outdoor-Sportpark zu verwandeln und somit das Areal für die Öffentlichkeit wieder attraktiver zu machen.
In den vergangenen Wochen wurden die Trainingsgeräte aufgestellt und nach bekannten Fördertürmen der Region, etwa Zeche Zollern, Zollverein oder Fürst Leopold, benannt. Zum Work-out laden neben Barren, Sit-up-Station und Klettergerüst auch die klassische Klimmzugstange ein. Die Geräte eignen sich für Anfänger genauso wie für den Fitness-Profi. Infotafeln informieren dazu an jeder Station über die geschichtlichen Hintergründe der Zechen.
Die Fläche, auf der die Trainingsgeräte stehen, ist in Form des Ruhrgebiets gestaltet. Daneben bieten eine Tischtennisplatte, ein kleiner Bolzplatz und Sitzbänke Besuchern weitere Bereiche zum Verweilen. Graffiti-Wände grenzen den Park im Norden ein. Die Nutzung des Geländes ist für jedermann kostenfrei.
Bei der Eröffnung des Sportparks nutzten die Anwesenden die Möglichkeit und testeten die Geräte gleich selbst. Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung und Vorsitzende der Jury des Wettbewerbs, zeigte sich begeistert: „Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, sich mit den Wünschen junger Menschen an ihr Lebensumfeld auseinanderzusetzen. Die Jugendlichen hatten großartige Ideen für den Bau des Sportparks. Ihr Arbeitseifer und Engagement, auch während der Umsetzung, haben mich wirklich beeindruckt. Ich bin für die Zukunft unserer bald ehemaligen Bergbauregionen sehr zuversichtlich – bei so vielen kreativen und engagierten jungen Menschen, die sich insgesamt beim Förderturm der Ideen eingebracht haben.“
Die Kosten für die Anschaffung der Sportgeräte, der Graffitiwände und Sitzgelegenheitenfinanzierte die RAG-Stiftung mit der Siegerprämie des Schülerwettbewerbd von 50.000 Euro. Daneben hat die Stadt Dorsten die Gesamtkoordination übernommen und für die notwendigen Vorbereitungen der Fläche auf der ehemaligen Zeche gesorgt. Zusätzlich haben Auszubildende im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus in der Grünflächenabteilung des Tiefbauamtes Arbeiten übernommen. Bürgermeister Tobias Stockhoff war bei der Einweihung ebenfalls vor Ort und hob noch einmal die Bedeutung der Anlage für die Öffentlichkeit hervor: „Der Park ist ein echter Anziehungspunkt. Hier können Jung und Alt gemeinsam fit bleiben und gleichzeitig mehr über die Kultur und Geschichte der Region erfahren.“
Verantwortlich für die Planung des Outdoor-Sportparks war das Planungsbüro Kemper. IhrGeschäftsführer Bennet Kemper arbeitete honorarfrei an dem Projekt mit. Bei der Entwicklung der Skizzen und Baupläne erhielt er tatkräftige Unterstützung durch seine Auszubildende Anja Sundermann. Kemper: „Wir haben dieses Projekt, an dem so viele junge Menschen mitgewirkt haben, sehr gerne unterstützt. Das Zusammenspiel mit dem Siegerteam hat Spaß gemacht. Die Schüler waren hoch motiviert und mit großem Engagement dabei.“
Der Wettbewerb war 2016/17 Teil der Initiative „Glückauf Zukunft!“, die die RAG-Stiftung, die RAG Aktiengesellschaft und die Evonik Industries AG gemeinsam mit ihrem Sozialpartner IG BCE vor gut zwei Jahren ins Leben gerufen haben. Ziel von „Glückauf Zukunft!“ ist es, den Steinkohlenbergbau würdig zu verabschieden und zugleich Impulse für die Weiterentwicklung der ehemaligen Bergbauregionen zu setzen.
Die zweite Runde des Wettbewerbs „Förderturm der Ideen“ ist mit Beginn des Schuljahres 2018/2019 gestartet. Auch dieses Mal sind wieder Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen im Ruhrgebiet, im Saarland und Ibbenbüren aufgerufen, Ideen für ihre Heimat zu entwickeln und einzureichen.
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
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