Wer Enten füttert, tötet Tiere

Das Füttern von Enten an der Wall- und Grabenanlage kann schaden. | Foto: André Elschenbroich
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Neue Hinweisschilder im Bereich der Wall- und Grabenanlage weisen auf die Folgen einer beliebten Beschäftigung vieler Bürger hin: Das Füttern von Enten und Fischen. Denn was die wenigsten wissen: Das zur Fütterung vorwiegend verwandte Brot schadet den Tieren erheblich, außerdem droht ein Umkippen des Gewässers.

Denn viele der Brotstückchen werden nicht gefressen, sondern versinken auf den Grund des Wassergrabens und werden dort mit großen Mengen von Sauerstoff abgebaut, der dazu dem Wasser entzogen wird. Der dabei entstehende Sauerstoffmangel führt dann zum Sterben der Fische. Auf dem Boden bildet sich Faulschlamm, der das Wachstum bestimmter Algensorten begünstigt, die zum Umkippen des Gewässers führen.

An der Grabenanlage befinden sich ausschließlich wildlebende Tiere, die mit dem natürlicherweise vorhandenen Nahrungsangebot gut auskommen. Erst durch das Füttern von „Menschenhand“ siedeln sich hier zu viele Enten an und die Population der Fische nimmt zu. Zudem werden Ratten und andere Schädlinge angezogen, was auch zu einer hygienisch problematischen Situation führen kann. Durch die Ausscheidungen der Tiere erhöht sich die Zufuhr an Pflanzennährstoffen im Gewässer stark. Die Folge ist ein übermäßiges Wachstum bestimmter Pflanzen- und Algenarten im Wasser und dies führt letztendlich zu einer schädlichen Nährstoffanreicherung im Gewässer. In diesen Gewässern nimmt der Sauerstoffgehalt – der für den Abbau der organischen Substanz benötigt wird – ab.

In der Folge bauen Sauerstoff meidende Bakterien die organische Materie ab. Durch diesen Prozess entsteht Faulschlamm und es entsteht giftiger Schwefelwasserstoff und alle Lebewesen im Gewässer sterben ab. Das Gewässer ist damit biologisch tot. Übrig bleibt eine verschmutzte und übelriechende Grabenanlage.

Nach Entnahme von Wasserproben stellte sich heraus, dass die Wasserqualität in einem besorgniserregenden Zustand ist. Durch Erhöhung der Sprudler- und Umwälzpumpenlaufzeiten und durch Entnahme größerer Mengen Wasser, die durch frisches Brunnenwasser ausgeglichen wurde, ist die Wasserqualität nur temporär verbessert worden.

Ohne die Mitwirkung der Bürger wird der fortschreitende Prozess der Gewässerverunreinigung nicht zu stoppen sein. Mit dem Aufstellen der Hinweisschilder versucht die Grünflächenabteilung der Stadt Dorsten Bürgerinnen und Bürger hierüber aufzuklären um letztendlich die Wasserqualität des Stadtgrabens in einem biologisch gutem Zustand zu halten.
Übrigens gilt diese Regel nicht nur am Stadtgraben, sondern an allen Gewässern.

Das Füttern von Enten an der Wall- und Grabenanlage kann schaden. | Foto: André Elschenbroich
Mit solchen Hinweisschildern will die Stadt auf die Gefahr des unnötigen Entenfütterns hinweisen. | Foto: Stadt Dorsten
Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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