Der Kreis schwitzt
Temperaturen sorgen für erhöhte Zahl von Rettungsdienst-Einsätzen
Die hohen Temperaturen machen auch vielen Menschen im Kreis Recklinghausen zu schaffen. Das merken auch die Disponenten in der Kreisleitstelle. "Wir hatten in den letzten Tagen deutlich mehr Einsätze, vor allem weil Personen Probleme mit dem Kreislauf bekommen haben. Das führt zu deutlich höheren Einsatzzahlen im Rettungsdienst", sagt Lars Jesse, stellvertretender Leiter der Kreisleitstelle.
"Die Gefahren durch die extremen Temperaturen sollte man nicht unterschätzen", sagt auch Dr. Jutta Hullmann, Leiterin des Kreisgesundheitsamts. "In der Regel denkt man bei hohen Temperaturen immer an die Gefahren für ältere Menschen. Doch auch für junge, gesunde Menschen kann eine körperliche Belastung in der prallen Sonne, vor allem in der Mittagszeit, lebensgefährlich sein. Darum sollte bei diesen Temperaturen jeder sorgsam auf seinen Körper, aber auch auf seine Mitmenschen achten und einige Regeln einhalten."
Der Körper sorgt nicht nur durch Schwitzen für Abkühlung, es weiten sich auch die Blutgefäße. Dadurch sinkt der Blutdruck, und der Kreislauf wird geschwächt. Durch diese Reaktionen kann es passieren, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. "In der Folge drohen ein Hitzekollaps mit Verwirrtheitszuständen und Bewusstlosigkeit, im schlimmsten Fall kann es zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag kommen", sagt Dr. Jutta Hullmann.
Wichtig sei daher, ausreichend zu trinken, am besten Wasser oder Tee. Direkte Sonne und die Mittagshitze sollten gemieden werden, Arbeit draußen in der prallen Sonne und auch sportliche Aktivitäten in die frühen Morgenstunden oder auf den späten Abend verschoben werden.
Die höhere Belastung durch die Temperatur ist auch im Impfzentrum des Kreises Recklinghausen schon spürbar geworden. "Wir hatten in dieser Woche mehrere Personen, die vor der Impfung Kreislaufprobleme bekommen haben. Darum haben wir extra Wasser bestellt, damit wir ab sofort den Besuchern etwas zu trinken anbieten können", sagt Patrick Hundt, Leiter des Impfzentrums.
Anzeichen für einen Sonnenstich sind ein hochroter, heißer Kopf bei ansonsten kühler Haut, Nackensteifigkeit, Kopfschmerz, Übelkeit/Erbrechen sowie Bewusstseinstrübung. Wer diese Anzeichen bei sich oder einem Mitmenschen feststellt, sollte die Tätigkeit sofort unterbrechen, einen kühlen und schattigen Ort aufsuchen, den Kopf erhöht lagern und für Flüssigkeitsaufnahme sorgen.
Wenn eine Person darüber hinaus eine hohe Körpertemperatur (über 39,5 Grad) und einen schnellen, starken Puls hat, besteht die Gefahr eines Hitzeschlags. In diesem Fall sollte unbedingt ein Notruf über die Notrufnummer 112 abgesetzt werden.
Quelle: Kreis Recklinghausen
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
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