„Brems Dich! Schule hat begonnen“
Schulministerin Gebauer und Landesverkehrswacht appellieren an Autofahrer
Rund 162.000 Schülerinnen und Schüler werden diese Woche in NRW eingeschult und an allen Schulen im Land startet ein angepasster Schulbetrieb in Corona-Zeiten.
Aber auch so heißt es dieses Jahr wieder „Brems Dich! Schule hat begonnen!“. Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer und Klaus Voussem, Vizepräsident der Landesverkehrswacht NRW, appellieren an alle Verkehrsteilnehmer in den kommenden Wochen besonders aufmerksam zu sein.
„Schulanfänger sind auch Verkehrsanfänger“, so Gebauer. „Sie haben ein Alter, in dem sie Entfernungen und Geschwindigkeiten von Fahrzeugen noch nicht richtig einschätzen können. Deswegen ist Verkehrserziehung für einen sicheren Schulweg so wichtig“, führt die NRW-Schulministerin aus. Auch seien Kinder in diesem Alter noch impulsiv, ihr Verhalten sei nicht immer berechenbar. Besonders im Umfeld von Grundschulen sollten Autofahrer daher generell besonders umsichtig fahren und sich jederzeit bremsbereit halten.
Vorsicht ist auch bei parkenden Autos geboten: Über diese können
i-Dötzchen meistens noch nicht hinwegschauen, und im Gegenzug werden sie hinter ihnen stehend von anderen Verkehrsteilnehmern nicht gesehen.
„Eltern sollten ihren Kindern die notwendige Zeit geben, um den Schulweg zu üben und Erfahrungen zu sammeln“, sagt Klaus Voussem, Vizepräsident der LVW. Wer den Schulweg nicht schon im Vorfeld geübt habe, sollte auf jeden Fall in den ersten Tagen sein Kind auf dem Schulweg begleiten, die Verkehrssituation vor Ort erklären und dabei auf Gefahren wie Ausfahrten aufmerksam machen. „Erst wenn das Kind den Schulweg sicher beherrscht, sollte es auch alleine oder in der Gruppe gehen“, so Voussem.
„Unsere Empfehlung ist es, dass Kinder nach Möglichkeit zu Fuß gehen“, führt er aus. Nur so würden sie lernen sich im Straßenverkehr richtig zu verhalten, die frische Luft und Bewegung täten zudem vor Schulbeginn gut. „Wer keine andere Möglichkeit hat und sein Kind mit dem Auto zur Schule fahren muss, sollte sich im Vorfeld informieren, ob eine Elternhaltestelle eingerichtet ist“, rät der Vizepräsident der LVW NRW. Diese Hol- und Bringzonen im nahen Umfeld von Schulen ermöglichen, dass Kinder ein Stück zur Schule zu Fuß zu gehen können. Weiterer positiver Effekt der Elternhaltestellen: Das morgendliche Verkehrschaos, das inzwischen vor vielen Schulen herrscht, entfalle. Denn Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bis vor das Schultor bringen, gefährden mit höher werdender Zahl die zu Fuß gehenden Schüler.
In vielen Städten NRWs werden in den kommenden Wochen die „Brems Dich! Schule hat begonnen“-Spannbänder zu sehen sein. Die Verkehrssicherheitsaktion der Landesverkehrswacht NRW wird von der Unfallkasse NRW unterstützt.
Dass es wichtig ist, sich für die Verkehrssicherheit von Schulkindern einzusetzen, zeigen die Unfallzahlen aus dem vergangenen Jahr: 1.029 Kinder zwischen sechs und 14 Jahren verunglückten 2019 in NRW auf dem Schulweg. Ein elfjähriges Kind kam dabei ums Leben. Zwar sank damit die Anzahl im Vergleich zum Jahr davor (1.201), trotzdem ist jedes verunglückte Kind eins zu viel.
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
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