Neue Infobroschüre zum Thema „Häusliche Gewalt in Marl“
Marl./Dorsten. Sandra ist seit Jahren in einer glücklichen Beziehung. Denken zumindest alle. Doch die Freunde und Verwandten sehen nicht die blauen Flecken auf dem Rücken, die davon kommen, dass ihr Mann sie schlägt.
Wenn Robert von der Arbeit kommt, weiß er nie genau, was ihn erwartet. Manchmal versteht er sich gut mit seiner Frau, dann geht sie wieder mit Fäusten auf ihn los.
Frauen und auch Männer können Opfer häuslicher Gewalt werden. Häusliche Gewalt ist physische, psychische oder sexuelle Gewalt gegen Menschen, die gemeinsam in einem Haushalt leben. Kinder, die Zeugen von Gewalt werden oder sogar selbst Gewalt von Erziehungspersonen zu spüren bekamen, werden als Erwachsene häufiger von Gewalt durch den Partner betroffen.
Noch immer ist Häusliche Gewalt ein Tabuthema und die Opfer bleiben aus Scham unsichtbar. Seit dem Jahr 2009 arbeitet der Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt in Marl, ein Kooperationsnetzwerk vielfältiger psychosozialer Hilfeangebote, an der Aufklärung, Vernetzung und Verbesserung der Angebotsstruktur zu diesem wichtigen gesellschaftlichen Thema. Das Netzwerk ist gestartet mit den Zielen der Ächtung von Gewalt, gezielter Vernetzung, verlässlicher Hilfestrukturen und Prävention. Es fanden in den Jahren 2011 bis 2013 gezielte Fachtagungen zur Sensibilisierung der Fachkräfte statt. Nun hat sich der Runde Tisch in einem weiteren Schritt damit befasst, für die Opfer häuslicher Gewalt einen Flyer zu entwickeln, der die wichtigsten Hilfemaßnahmen und Informationen zu den Hilfsangeboten in Marl vermittelt. Bewußt ist der Flyer genderneutral gehalten, um deutlich zu machen, dass Frauen und Männer zugleich Opfer oder Täter sein können, auch wenn die große Mehrheit der Opfer immer noch die Frauen sind. Hilfsangebote für Täter sind weniger bekannt als die Opferhilfe, aber diese beiden Hilfesysteme beginnen sich zu vernetzen. Beides ist auf dem Flyer kenntlich gemacht.
Der Flyer „Runder Tisch gegen Häusliche Gewalt Marl – Hilfsangebote in Marl“ liegt an vielen Stellen in Marl aus und bietet eine Orientierungshilfe für Betroffene, aber auch für Menschen, die Betroffene häuslicher Gewalt unterstützen. Der Text wurde von den Mitgliedern des Runden Tisches verfasst, die Gestaltung gelang in Zusammenarbeit mit newsmedia und den Druck übernahm der Verein Frauen helfen Frauen Marl e.V.
Autor:Larissa Theresiak aus Dorsten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.