St. Elisabeth-Krankenhaus
Gemeinsam gegen Brustkrebs

Dr. Simone Sowa ist Chefärztin der Frauenklinik am St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten.  | Foto: Günter Schmidt
  • Dr. Simone Sowa ist Chefärztin der Frauenklinik am St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten.
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Ein Video über das familiäre, kompetente Brustzentrum am St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten soll Vertrauen bei Krebs-Patientinnen aufbauen und die Hemmschwelle vor den Untersuchungen senken – ein neuer digitaler Weg.

„Wenn ich schon einmal etwas gesehen habe, habe ich weniger Angst davor“, sagt Dr. Simone Sowa, Chefärztin der Frauenklinik und des Brustzentrums Kreis Recklinghausen am Standort St. Elisabeth-Krankenhaus. Ihre Idee deshalb: einen kleinen, aber feinen Film zu drehen, der die Räumlichkeiten des Dorstener Brustzentrums vom Eingang über den Behandlungs- bis zum Besprechungsraum zeigt. Auch das engste Behandlungsteam und die entsprechende Technik werden vorgestellt.

Früherkennung nicht hinauszögern

Mit einem Internet-Klick Ängste abbauen, ist ihr großes Ziel, besonders in Pandemie-Zeiten, in denen Dr. Sowa mit Sorge beobachtet, dass Früherkennung und Vorsorge-Untersuchungen aus Angst vor Ansteckungen trotz der vorhandenen hochwertigen Hygienemaßnahmen hinausgezögert werden. Zumal die Sorge vor einer Brustkrebs-Diagnose Betroffene wie Angehörige häufig lähmt. Je weniger Hemmschwellen, desto eher kommen die Patientinnen ins Brustzentrum, so Sowas Hoffnung.

Eingespieltes Team mit Herz und Know-how

Der Weg hierher führt über die niedergelassenen Frauenärzte. Im St. Elisabeth-Krankenhaus treffen die Patientinnen dann immer auf ein eingespieltes Dreier-Team: Neben Dr. Sowa sind das Dr. Thomas Schrix, der für die Senologie zuständige Oberarzt, also ein Gynäkologe, der sich auf die Diagnostik und Behandlung von Brustkrebs spezialisiert hat, sowie Kerstin Bühner, Pflegefachkraft für Brusterkrankungen: Sie führt die Betroffenen von A bis Z durch die Behandlungen und ist die gute Seele des Brustzentrums. Wenn die seelische Belastung zu groß ist und die Patientinnen außerhalb der Familie jemanden brauchen, hat sie ein offenes Ohr.

Tumorbiologie entscheidet über die Therapie

Behandlung, das bedeutet im St. Elisabeth-Krankenhaus konkret: Zuerst wird ein Ultraschall der Brust durchgeführt, bei dort sichtbarem Tumor wird ambulant mit örtlicher Betäubung eine kleine Probe des Knotens mit einer Nadel entnommen und durch Pathologen untersucht. „Entscheidend ist dabei nicht die Größe, sondern die Tumorbiologie“, sagt Dr. Sowa. Will heißen: „Große Tumore können sehr wohl kaum aktiv sein, während kleinere bereits aggressiv und schnell metastasieren können. Es kann aber auch genau umgekehrt sein.“ Deshalb ist die Tumorbiologie so wichtig, um zu schauen, wie der Tumor sich verhält. Anschließend werden nach der Biopsie bei bösartigen Tumoren, die Lunge, Leber und Knochen ambulant auf Streuungen untersucht und das Ergebnis in einer fachübergreifenden – interdisziplinären – Tumorkonferenz eingehend diskutiert.

Behandlungskonzept wird fachübergreifend und maßgeschneidert festgelegt

Mit dabei sind dann die Onkologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Gynäkologen sowie Radiologen des Brustzentrums Recklinghausen, die gemeinsam beraten, welche individuelle, maßgeschneiderte Therapie nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf die jeweilige Patientin zukommt. Zur Therapie von Brustkrebs kommt eine antihormonelle Therapie, Chemo-, Strahlen-, Antikörper- oder auch Immuntherapie in Frage. Dies muss für jede Patientin einzeln entschieden werden. „Je nach Tumorverhalten starten wir entweder mit der Operation oder einer Chemotherapie, bei der wir im etwa zweimonatigem Rhythmus den Erfolg mittels Ultraschall prüfen“, so Dr. Sowa.

Weg vom aggressiven, großflächigen Operieren

Wichtig: Heute könne vielfach Brust erhaltend operiert werden. Denn anders als andere Tumore sei ein sogenanntes Mammakarzinom eine primär systemische Erkrankung und muss daher auch systemisch, den ganzen Körper betreffend, behandelt werden. Dies kann man entweder vor, oder nach der Operation machen. Das bedeutet: Der Tumor wird verkleinert, so dass der Eingriff weniger radikal ausfällt und wir sehen, wie die Therapie anspricht. Dr. Sowa: „Vom ganz aggressiven, großflächigen Operieren mit Entfernen aller Lymphknoten ist man heute weg. Den Frauen geht es nach der OP verhältnismäßig gut, sie haben kaum Schmerzen.“ Während die Patientin für die Operation stationär vor Ort ist, kümmern sich neben den Gesundheits- und Krankenpflegern auch die Psychoonkologin, der Sozialdienst und die Physiotherapeuten um die Patientin.

Familiäre, persönliche Ausrichtung tut gut

Nichtsdestotrotz dauert eine Brustkrebs-Therapie oft ein halbes, manchmal sogar ein ganzes Jahr. Gerade deshalb kommt den Patientinnen im Brustzentrum am Standort St. Elisabeth-Krankenhaus die familiäre, persönliche Ausrichtung zugute. Dr. Sowa: „Hier ist niemand eine Nummer, wir sehen auch den Menschen, der die Erkrankung hat. Wir lernen jede Patientin genau kennen.“ Ein bisschen wie im kleinen, aber feinen Film – nur andersherum. Den Film finden Interessierte unter www.kkrn.de sowie auf dem krankenhauseigenen YouTube-, Facebook- und Instagram-Kanal.

Kontakt

Brustzentrum des Dorstener St. Elisabeth-Krankenhauses
Brustsprechstunde
Sekretariat
Telefon: 02362 29-54200
E-Mail: gynaekologie@kkrn.de

Quelle: KKRN

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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