Wie lange dauert ewig?

Der tägliche Selbstbetrug lebt – und wir machen mit.

Die rostenden Fässer mit strahlendem Müll im KKW Brunsbüttel haben uns daran erinnert, dass die Endlagerung des Atommülls immer noch nicht geregelt ist. Es geht dabei um ein Sicherheitskonzept, dass mehrere 10.000 (!) Jahre Gültigkeit haben muss.
„Was ist ein Jahrhundert oder ein Jahrtausend in der Menschheitsentwicklung?“
Dieser Frage ging ein Museum im schweizerischen Schaffhausen nach.
Um die Begriffe Planbarkeit, Fristen und Prognosen bei zu lagerndem Atommüll mit einer Halbwertzeit von zehn- bis hunderttausend Jahren zu verstehen, erinnert das Museum u. a. an die Neandertaler, deren Ära vor vierzigtausend Jahren zu Ende ging.
Und weiter:
„Welche Erfahrungen haben wir im Umgang mit Langzeitperspektiven? Wie kann ein Tiefenlager über tausende von Jahren gekennzeichnet werden? Und welche unfassbaren Kostendimensionen hat der vermeintlich billige Atomstrom wirklich?“
Alles Fragen, die zwar immer mal wieder diskutiert werden, eine nachhaltige Schlussfolgerung ist aber nicht zu erkennen.
Stattdessen wird eine neue, unkalkulierbare Technologie schon wieder schöngeredet. Obwohl klar ist, dass das bei uns vermutete Schiefergas nur für 100 Jahre reicht, wollen einige Politiker und Konzerne das umstrittene unkonventionelle Frackingverfahren (mit Chemie) einsetzen. Langzeitfolgen für unser Grund- und Trinkwasser? „Haben wir technisch im Griff“, so die Beruhigungspille gegenüber der Bevölkerung.
Die Ausstellung „Langzeit und Endlager“ ist bis zum 23. März im Museum im schweizerischen Schaffhausen zu sehen.
Quelle: Bericht in der ZEIT Nr. 7 vom 6.2.2014

www.spd-rhade.de
Dirk Hartwich

Autor:

Dirk Hartwich aus Dorsten

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