Was ist gut für unser Land und was für die SPD?
Spannende Mitgliederversammlung in Rhade.
„Nein, repräsentativ war das Ergebnis der Abstimmungen nicht, aber als Stimmungstest reicht es allemal“, so Hans-Willi Niemeyer, Vorsitzender der Rhader SPD nach einer spannenden, gut besuchten Mitgliederversammlung.
Das gewählte Thema, die Bundestagswahl und ihre Folgen, sorgten für eine engagierte Diskussion und überraschende Abstimmungen.
Dirk Hartwich, Bildungsobmann des Ortsvereins, legte, bevor er ins Thema einführte, allen Anwesenden einen Wahlzettel vor. So wurde geheim abgefragt, ob die SPD in eine große Koalition eintreten oder eher die Oppositionsrolle annehmen sollte. Oder, ob es einen Versuch „Rot –Rot – Grün“ zur Regierungsbildung geben sollte.
Bevor die Auswertung offengelegt wurde, begann der eigentliche Rückblick und die Analyse einer Bundestagswahl mit überraschendem Ergebnis. Bekanntlich können CDU/CSU nicht ohne Partner regieren.
„Ohne Aufarbeitung der Wahl können wir aber nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, so der Tenor des Vortrags. Schließlich gibt es erstmals, nach den Koalitionsverhandlungen, einen Mitgliederentscheid, wohin die SPD gehen soll.
Anhand von Tabellen wurde erkannt, dass es, abweichend vom Bundesergebnis, interessante Aussagen für Dorsten und Rhade gibt. Besonders das Rhader Ergebnis, im Vergleich zur letzten Bundestagswahl, zeigte weiter einen unübersehbaren Aufwärtstrend der örtlichen SPD.
Klar wurde aber auch, dass Fehler der Bundes-SPD niemals mit noch so großem Engagement der Basis ausgeglichen werden können. Und Fehler, so ein Ergebnis der Aussprache, eigene Berliner Fehler sind nicht wegzudiskutieren. Hinzugekommen seien aber auch einige Medien, die sich einseitig und frühzeitig (Meinungsumfragen) auf die Seite der möglichen Wahlsieger geschlagen haben. „Dagegen kann man nicht anarbeiten“, so Dieter Neumann, Vorstandsmitglied der SPD.
„Was ist gut für unser Land und was ist gut für die SPD?“ Letztlich war es die Reduzierung auf diese Frage, die für leidenschaftliche Wortbeiträge sorgte.
Nach spannenden 90 Minuten sollte eine weitere Abstimmung mit gleicher Fragestellung zeigen, ob die Diskussion Meinungsänderungen bewirkt hat.
Das Ergebnis war dann doch überraschend.
- Wenige Stimmen für eine Große Koalition (vor und nach der Diskussion)
- Vor der Aussprache waren zwei gleich große Gruppen für das Wechseln auf die Oppositionsbänke, bzw. für eine eigene Regierungssondierung mit Rot – Rot – Grün
- Nach der Diskussion veränderte sich der Anteil der Rot – Rot – Grün-Befürworter nicht.
- Dagegen plädierte eine gleich große Gruppe für ein Abwarten der Koalitionsverhandlungen. Erst danach wäre es richtig, ein Votum abzugeben.
Fazit einer außergewöhnlichen Mitgliederversammlung: Die Basis einer Partei hat etwas zu sagen. Man muss nur noch lernen, auf sie zu hören.
www.spd-rhade.de
Autor:Dirk Hartwich aus Dorsten |
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