Porte, Schloss und Gewerbe
Video-Workshop zur Zukunft Lembecks
Nach dem Video-Workshop zur Zukunft Rhades, war am nun Lembeck an der Reihe. Da die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen des Dorfentwicklungsprozesses für die beiden nördlichsten Stadtteile Dorstens anders als ursprünglich geplant stattfinden muss, wurden anstatt von Bürgerwerkstätten in den lokalen Sporthallen Videokonferenzen durchgeführt.
So kamen online 35 Personen zusammen, um sich über die Zukunft Lembecks auszutauschen. Neben zahlreichen engagierten Akteuren aus dem Dorf – u.a. von der Porte, dem Schloss, von Vereinen und Gewerbebetrieben – waren auch Bürgermeister Stockhoff, Vertreterinnen und Vertreter des Planungs- und Umweltamtes sowie des Büros für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport dabei. Unter Moderation von Elke Frauns vom beauftragten büro frauns kommunikation | planung | marketing aus Münster wurde ein detaillierter Einblick in die Erkenntnisse der bisherigen Beteiligungsschritte gegeben. An der ersten Online-Befragung zur Zukunft Lembecks im Oktober haben sich 156 Lembecker Bürgerinnen und Bürger mit großem Engagement beteiligt.
Mit Blick auf die Frage „Was soll in Lembeck so bleiben wie es ist?“ zeichnete sich in der Online-Beteiligung ab, dass das ausgeprägte ehrenamtliche Engagement, der starke Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft sowie die gemeinschaftsfördernden Aktivitäten besonders wertgeschätzt werden. Viele sehen zudem die Freizeit- und Bewegungsangebote und die naturnahe und attraktive Landschaft als besonders charakteristisch für Lembeck an. Wichtig zu betonen war den Teilnehmenden, dass der Dorfcharakter, die landwirtschaftliche Prägung und der gemütliche Dorfkern auch zukünftig erhalten bleiben sollen. Weitere Hinweise zu den Stärken von Lembeck gab es im Bereich der Nahversorgung, die sich unter anderem durch die inhabergeführten Geschäfte und durch kurze Wege auszeichnet. Im Bereich der Bildung und Erziehung erachteten die Teilnehmenden vor allem den Erhalt der Grundschule und der Kinderbetreuungsplätze als besonders wichtig.
Die zweite Frage der Online-Beteiligung lautete „Was soll sich in Lembeck verändern?“. Die fast 1.000 eingegangenen Einzelhinweise zeugen davon, dass für die Lembecker Bürgerinnen und Bürgern eine große Bandbreite an Themen von Relevanz ist und zahlreiche Ideen für eine zukunftsfähige Dorfentwicklung bestehen. Als Schwerpunktthemen kristallisierte sich – wie schon in Rhade – eine mögliche Erweiterung des Nahversorgungsangebotes und der Gastronomie heraus. Zudem wurde der Entwicklung eines echten Dorfkerns eine besonders wichtige Rolle zugeschrieben und die attraktive Gestaltung der öffentlichen Räume und Plätze als Zukunftsaufgabe benannt. Einen hohen Stellenwert wurde seitens der Teilnehmenden darüber hinaus den Möglichkeiten zur Sport- und Freizeitgestaltung beigemessen. Hier zeigte sich, dass insbesondere zusätzliche Angebote für die Jugend und für junge Familien geschaffen werden sollen.
Auch in Lembeck ist das Thema Mobilität besonders präsent: Vor allem die Verkehrssicherheit sowie eine Neustrukturierung der Parkplatzsituation spielt demnach für eine zukunftsfähige Entwicklung des Ortes eine entscheidende Rolle. Zudem zeigte sich, dass ein Handlungsbedarf beim Ausbau des Radwegenetzes und des ÖPNV gesehen wird. Des Weiteren steht Lembeck laut den Teilnehmenden der Befragung vor der Herausforderung des demografischen Wandels und sollte darauf mit einer gezielten Vergabe von Bauland für junge Bevölkerungsgruppen sowie mit innovativen Wohnformen für die ältere Generation reagieren.
In dem sich an die Vorstellung der Befragungsergebnisse anschließenden Gespräch äußerten die Akteure aus Lembeck die Einschätzung, dass die benannten Themen und Aufgaben einen guten Querschnitt der im Ort zu verzeichnenden Meinungen darstellen. Gleichwohl müsse weiter daran gearbeitet werden, möglichst viele Bewohnerinnen und Bewohner in den Dorfentwicklungsprozess einzubeziehen, um die ambitionierten Zielsetzungen erreichen zu können. Bei dem ebenfalls diskutierten Aspekt der Lembecker Identität wurde betont, dass nicht nur die Beziehungen zur Gesamtstadt Dorsten von großem Belang sind, sondern der Blick auch nach Norden zu richten ist. So lassen zahlreiche im Alltag gelebte Verbindungen, insbesondere im Vereinsleben, den Begriff „Tor zum Münsterland“ für die Lembeckerinnen und Lembecker ganz praktisch werden.
Zum Abschluss des Abends äußerte Bürgermeister Stockhoff die Hoffnung, im Rahmen des Dorfentwicklungsprozesses sobald als möglich wieder persönliche Treffen durchzuführen. Sein Appell für die weiteren Schritte lautete: „Denken Sie groß und entwickeln Sie Zukunftsprojekte für Ihr Dorf!“ Die nächste Gelegenheit dazu besteht bei der zweiten Online-Befragung, die zum 01.12.2020 freigeschaltet wird und bei der konkrete Zukunftsideen gesammelt werden. Alle Bürgerinnen und Bürger aus Lembeck und Rhade sind erneut herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Eine gesonderte Ankündigung erfolgt in Kürze.
Hintergrund:
Die weitere Entwicklung von Lembeck und Rhade aktiv in die Hand nehmen: So lautet die Maßgabe, unter der aktuell und in den nächsten Monaten in einem parallellaufenden Prozess Dorfentwicklungskonzepte für die beiden nördlichen Stadtteile erarbeitet werden. Im Ergebnis werden Zielperspektiven für die weitere Entwicklung der Dörfer formuliert, Prioritäten gesetzt und vor allem auch praktische Projekte beschrieben. Mit diesem Zukunftsprogramm wird ein gutes Fundament für den Einsatz von Fördermitteln von Bund und Land zur Umsetzung konkreter Maßnahmen gelegt.
Der Prozess der Dorfentwicklung in Lembeck und Rhade erfolgt unter finanzieller Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ und der LAG Region Hohe Mark – Leben im Naturpark e. V.
Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger ist Joachim Thiehoff im Büro für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport der Stadt Dorsten, Rufnummer 02362 / 66 33 34, joachim.thiehoff@dorsten.de
Quelle: Stadt Dorsten
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
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