SPD-Rhade: Seit 45 Jahren die „Kümmerer-Partei“ vor Ort
Gut besuchte Mitgliederversammlung analysiert Wahlen seit 1975.
Hans-Willi Niemeyer, Vorsitzender der Rhader Sozialdemokraten zeigte sich beeindruckt. Viele Mitglieder fanden den Weg ins Gasthaus Pierick, um die vor 10 Tagen abgeschlossene Kommunalwahl zu analysieren. Obwohl es das beste SPD-Ergebnis bei Kommunalwahlen in Rhade war, hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Gehofft hatte man nämlich, erstmals einen Wahlkreis direkt zu gewinnen. „Wir sind seit Jahrzehnten aktiv, präsent, kreativ, nah bei den Menschen, kurz, die Kümmererpartei schlechthin“. Dennoch, so die nüchterne Analyse, wurde das Engagement vom Wähler nicht entsprechend honoriert.
Dirk Hartwich, Bildungsobmann und neben Achim Schrecklein der 2. Rhader SPD-Kandidat, konnte anhand der 9 Kommunalwahlen seit 1975 (Kommunale Neuordnung) aufzeigen, dass der SPD-Anteil von anfangs unter 20 Prozent auf ca. 35% kontinuierlich gestiegen ist. „Aber“, so Hartwich, „ es scheint so, als ob die beiden vor Ort aktiven Parteien ihre festen Stammwähler gefunden haben“.
Große Sorgen machen der unbewegliche Nichtwählerblock von ca. 45 Prozent der Wahlberechtigten und die so genannten 4 kleinen Parteien, die, obwohl in Rhade nicht präsent, immerhin fast 15 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnten. „In der Regel wohnen die aufgestellten Kandidaten dieser Parteien nicht einmal im Ort, geschweige haben sie jemals etwas für unsere Bürgerinnen und Bürger getan“, so der frustrierter Kommentar eines Diskussionsteilnehmers.
Was tun? Weiter wie bisher?
Da waren sich die SPD-Mitglieder aber einig. Das gesellschaftspolitische Engagement ist alternativlos. Parteien haben eine wichtige Funktion, weil nur sie das Ganze einer Stadt und eines Stadtteils im Auge haben (müssen). „Bürger lassen sich gerne für ein wichtiges Teilsegment im politischen Spektrum motivieren, aber die kommunale Selbstverwaltung funktioniert nur, wenn alle Bereiche von Kultur über Bildung bis Finanzen abgedeckt sind“, so das klare Bekenntnis für Rhade und Dorsten.
Atem holen, Abstand gewinnen, Urlaub machen.
Einstimmig, bei 2 Enthaltungen, wurde beschlossen, bis Ende August eine Sommerpause einzulegen. „Danach beginnen wir mit einer öffentlichen Veranstaltung über die wichtige Energiewende mit unserem Bundestagsabgeordneten Michael Gerdes“, gab Hans-Willi Niemeyer die Richtung für das Herbstprogramm der Rhader SPD vor.
Die bevorstehende Stichwahl am 15 Juni, um das Amt des Bürgermeisters neu zu besetzen, steht aber noch ganz oben auf der Agenda der Rhader SPD. „Wir werden die letzten Tage dazu nutzen, um Michael Baune zu unterstützen und den Wählern zu verdeutlichen, dass ein Neuanfang immer auch eine Chance für Weiterentwicklung und Veränderung in Rhade und in Dorsten ist“, so Hans-Willi Niemeyer abschließend.
www.spd-rhade.de
Autor:Dirk Hartwich aus Dorsten |
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