SPD-Hervest zu Gast in der Fatih Camii Moschee

Einen sehr informativen und anregenden Diskussionsabend erlebten die rund 30 Teilnehmer einer Veran-staltung der Dorstener SPD am vergangenen Dienstag auf Einladung der Fatih Camii Moschee am Holzplatz in Hervest.
Zu Beginn führten Herr Kocatürk als Vertreter der Gemeinde und der Hodscha die Anwesenden durch die Räumlichkeiten der Moschee und gewährten so einen interessanten Einblick in das religiöse Leben der Mus-lime.
Im Anschluss eröffnete Michael Baune, SPD Vorsitzender in Hervest, die Diskussion und lenkte gleich auf das Thema „Integration“ als eines der bedeutsamen sozialen Fragen.
Abschottung auf der einen und Ausgrenzung auf der anderen Seite sind gefährliche Tendenzen, wenn es um ein gelingendes Miteinander geht, darin waren sich alle Teilnehmer einig. Der Vorsitzende des Moscheevereins, Herr Karaca, betonte, es sei ihm sehr wichtig, den Integrationsgedanken weiter voranzu-treiben. Als Beispiele hierfür nannte er die Beteiligung der DITIP im Dorstener Integrationsforum und das Bestreben, innerhalb der nächsten 5 Jahre verstärkt deutschsprachige Imane in den Moscheen einzusetzen. Herr Kocatürk ergänzte: „Integration funktioniert da am besten, wo Bildung vorhanden ist“. Dies setze vo-raus, dass Eltern ihre Erziehungsverantwortung ernst nehmen und wahrnehmen können. Gute Sprach-kenntnisse von Eltern und Kindern gleichermaßen haben hier eine Schlüsselfunktion. Michael Baune betonte: „Gerade für Kinder aus Migrantenfamilien hat der frühe Besuch der Kita oft eine besondere Bedeutung. Das erlernen und verbessern der deutschen Sprache im spielerischen Alltag führt zu besseren Startchancen in der Grundschule. Deshalb müssen wir darauf weiterhin gemeinsam drängen.“
Der Moscheeverein bemüht sich in seinen Aktivitäten, z:B. im Rahmen von Tanz- und Sportgruppen, sowie in Projekten gemeinsam mit dem Jugendprojekt „Förderturm“ nicht nur darum, das Sozialverhalten zu trai-nieren, auch Sprachkenntnisse werden so quasi beiläufig verbessert. Wichtig war den türkischen Eltern der Hinweis, dass ihre Kinder in jedem Fall auch ihre Muttersprache erlernen sollen, dies sei kein Widerspruch.
Ein ganz anderes Thema kam anschließend zur Sprache: Stark kritisiert wurde von Mitgliedern des Moscheevereins der Umgangston und das Verhalten in Teilen des Dorstener Ausländeramtes. Pauschale Vorwürfe, so Michael Baune, brächten hier wenig, wenngleich entsprechende Hinweise häufiger an ihn her-angetragen würden. Die Hervester Ratsmitglieder Heinz Denniger und Ali Sen boten daher bei Schwierigkei-ten in konkreten Einzelfällen ihre Unterstützung an.
Zum Abschluss der Veranstaltung äußerte Herr Karaca den Wunsch nach einem Andachtsraum für Muslime im Dorstener Krankenhaus. „Eine Rückzugsmöglichkeit, um das tägliche Gebet zu verrichten, gibt es dort nicht. Wir wären für Unterstützung sehr dankbar.“ so der Vorsitzende der Moschee. Die SPD wird der Frage nachgehen und Möglichkeiten ausloten.
„Wir konnten gemeinsame Interessen ausmachen, an manchen Stellen gibt es sicher auch Diskussionsbe-darf. Wichtig ist, dass wir im Gespräch sind und es bleiben. Da habe ich nach der offenen Diskussion des heutigen Abends ein gutes Gefühl“ resümierte Baune.

Autor:

Volker Jenau aus Dorsten

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