Neustart mit 35

In meinen Beratungen stoße ich seit einigen Tagen auf ein eigenartiges Phänomen, für welches ich aktuell Lösungen suche. Dabei ist eigentlich ein Frauenthema. Wie komm ich also als Mann dazu, mir über ein Frauenthema den Kopf zu zerbrechen ? Dabei ist die Antwort vielleicht ganz einfach.

Worum geht es überhaupt: Stellen Sie sich mal vor, Sie haben sich zuerst für Familie entschieden. Dafür wurden Ausbildungen abgebrochen oder erst gar nicht angetreten. Das ist eine Situation,die besonders auf Frauen zutrifft. Mit Anfang 20 das erste Kind bekommen, Erziehungszeit, und dann sind irgendwann die Kinder aus dem Gröbsten raus.Und dann grüßt auf einmal ewig das Murmeltier. D.H.jeder Tag kehrt immer wieder und immer wieder – und füllt ein Leben aber nicht mehr ansatzweise aus.

Und jetzt die Antwort auf die Frage aus dem ersten Abschnitt: Weil ich Anfragen derzeit bearbeite.Und dabei habe ich folgende Situationen:

Verheiratet, nicht verheiratet, Kinder aus dem Haus,alleinerziehend, Ausbildung begonnen und abgebrochen, keine Ausbildung wegen der Kinderzeit,

Aber alle haben eins gemeinsam: Sie, die Frauen wollen endlich einen Beruf, der sie ausfüllt und der vor allem ein „richtiger Beruf“ ist, also keine Kurzeinweisung von ein paar Wochen mit einem zweifelhaften Abschluss als „Willkommen im Low Budget-Bereich“

Also habe ich/haben wir recherchiert und kamen zu folgendem Schluss schon kurz nach Start: Es gibt nicht viel bis gar nichts. Egal ob Ausbildungszentren, Kammern oder gar auf den Seiten des zuständigen Ministeriums – man (in dem Falle Mann) findet nichts. Und das fällt sehr gravierend auf. Zumal auch immer öfter sich auch Männer aus der Familienzeit zurück melden mit selben Problem. Wenn jetzt ein Partner voll im Beruf steht und Einkünfte mitbringt ist das Problem erst mal nicht existenziell. Aber Alleinlebende haben da schon weniger Chancen, am Leben teilzunehmen. Und der Wille allein hilft hierbei erst mal gar nichts.

Bis 2013 läuft noch das Projekt TEP (Teilzeitausbildung – Einstieg begleiten – Perspektive öffnen) für alleinziehende Leistungsempfängerinnen. Nach bisherigen Meldungen wird dieses Projekt nicht weiter verfolgt. Es hatte alsZiel einen abgeschlossenen Beruf für die Teilnehmerinnen, denen ein Hilfspaket an die Hand gegeben wurde um a) finanziell in der Zeit über die Runden zu kommen und b) die Kinder versorgt zu haben tagsüber.

Die jetzigen Recherchen ergeben eine gähnende Lehre nicht nur für den Kreis. Effiziente und gute Ausbildungsmöglichkeiten ? - Fehlanzeige. Und wir sprechen hier über Menschen, welche den höchsten Grad ihrer Leistungsmöglichkeiten gerade erst mal erklommen haben. In dem „Alter“ ist man/frau leistungsbereiter für Anforderungen und Ausbildung und als Arbeitnehmer(in) erheblich zuverlässiger. Und draussen tönt es unisono „FachkräftemangelFachkräftemangel“

Also zusammen gefasst gibt es im Kreis/in Deutschland kaum Möglichkeiten, als reiferer Mensch, besonders nach der Kinderzeit, sich ausbilden zu lassen. Oder weiß Jemand(e) wo solche Programme existieren? Derzeit sind Anfragen nach Auskünften an das Ministerium, Gleichstellungsbeauftragte und Kammern raus. Man ist gespannt, ob und welche Aussagen hierzu zu diesem Thema kommen. Vielleicht gibt es ja sogar Firmen im Stadtgebiet und angrenzend, die Ausbildungsstellen bereitstellen würden für duale Berufe. Denn ein Anzubi muß nicht zwingen nur 16-21 Jahre alt sein. Älter geht auch.

Autor:

Magnus A. Kremser aus Dorsten

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