Woche des Grundgesetzes
Gespräch mit Joachim Thiehoff, einem der Organisatoren der Aktionstage
Die Woche des Grundgesetzes ist beendet. Zehn Tage lang drehte sich in der Stadt vieles um Menschenwürde, Demokratie und Respekt - den drei zentralen Inhalten des Dorstener Stadtdialogs, die mit dem Grundgesetz maximal übereinstimmen.
Als Leiter des Büros für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport der Stadt Dorsten war Joachim Thiehoff gemeinsam mit Sabine Fischer, der Leiterin der Stadtagentur, für die Organisation der Woche des Grundgesetzes verantwortlich. Im Interview spricht der 55-Jährige über den Einsatz ehrenamtlicher und hauptamtlicher Akteure, besondere Erlebnisse im Grundgesetzladen und die Planungen für das Jahr 2022.
Die Woche des Grundgesetzes liegt hinter uns. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Joachim Thiehoff: Das Fazit ist durchaus positiv. Ich glaube, die meisten von uns haben ihr Grundgesetz nach der Schulzeit nicht mehr aus dem Regal genommen. Obwohl es für das alltägliche Miteinander sehr wichtig ist, ist es im Alltag oft nicht präsent. Das Thema kann aber wiederentdeckt werden. Das haben wir in der Woche des Grundgesetzes an vielen Stellen festgestellt. Spannend war das vertiefte Interesse vieler Personen, auch die Veranstaltungen wurden sehr positiv bewertet.
Was hat Sie besonders beeindruckt oder Ihnen besonders gut gefallen?
Thiehoff: Besonders beeindruckt hat mich die Leidenschaft der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Akteure für die Inhalte der Woche des Grundgesetzes. Es wurde mit viel Ernsthaftigkeit und Zielgerichtetheit gearbeitet und konzentriert beraten.
Was war „Ihr“ Moment in der Woche des Grundgesetzes?
Thiehoff: Ein zehnminütiges Gespräch mit zwei Schülern im Grundgesetzladen - wegen der Leidenschaft, die in ihrem Reden erkennbar wurde. Und wie sie dabei ihr Herz auf der Zunge getragen haben.
Wie war die Resonanz im Grundgesetz-Laden in der Innenstadt?
Thiehoff: Die Zahl der spontanen Besucher hätte noch etwas höher sein können. Beeindruckend war aber die Art und Weise, wie die Schulklassen, die den Laden besucht haben, den Moment für eine echte Auseinandersetzung mit der Demokratie genutzt haben. Es wurde teilweise konzentrierter Unterricht mit intensiven Gesprächen und der Erstellung von Material durchgeführt. Berichtet wurde auch von einer Reihe von sehr intensiven Gesprächen mit Passanten. Es gibt offensichtlich einige Menschen, die solche öffentlichen Orte gerne nutzen, um über ihr persönliches Leben und ihre politischen Ansichten zu sprechen.
Gibt es schon Planungen für das nächste Jahr?
Thiehoff: Alle Akteure haben von Beginn an großen Wert darauf gelegt, dass der Stadtdialog und die Arbeit mit dem Grundgesetz keine Eintagsfliegen sind. Es geht ihnen um die Initiierung langfristiger und durchtragender gesellschaftlicher Diskussion in Dorsten. Für die konkrete Planung der weiteren Schritte wurde im vergangenen Jahr eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet, die jetzt ihre Arbeit weiterführen und Vorschläge vorstellen wird. Es steht die Idee im Raum, in Dorsten in Zukunft dauerhaft einen Tag des Grundgesetzes oder gar wieder eine Woche des Grundgesetzes zu feiern, dann möglichst im Mai, dem Geburtsmonat des Grundgesetzes.
Was können Bürgerinnen und Bürger tun, die sich im nächsten Jahr beteiligen möchten?
Thiehoff: Zunächst gerne einfach Kontakt zu uns aufnehmen. Jeder Beitrag wird wertgeschätzt, ob es nur einfache Ideen und Wünsche sind, oder die Bereitschaft, konkret mitzuarbeiten. Mitwirkende Bürgerinnen und Bürger haben auf jeden Fall die Möglichkeit, selbst intensiv zu gestalten. Die dabei denkbaren Themen und Arbeitsweisen können sehr vielseitig sein, weil die Stärkung der Demokratie an sich ein sehr breit gefächertes Thema ist.
Quelle: Stadt Dorsten
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
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