Forensikstandort Hohe Mark - Spannende Mitgliederversammlung fasst Beschluss

Meine ganz persönliche Meinung*

Ich bin da ganz ehrlich. Ich möchte auch keine Gefängnisklinik für Kriminelle in meiner direkten Nachbarschaft haben. Ich würde mich auch wehren und einen besseren Standort suchen. Aber wo beginnt die direkte Nachbarschaft und wo hört sie auf?
Die Notwendigkeit dieser Einrichtungen ist aber unbestritten. Unsere Gesellschaft muss auch mit denen fertig werden, die das Gesetz missachten. Also ist eine Landesregierung verpflichtet, egal in welcher Zusammensetzung, aktiv zu werden.
In ganz Nordrhein-Westfalen gibt es aber keinen geeigneten Standort, wenn man den Kommunalpolitikern, egal in welcher Partei, glauben darf.
Und hier beginnt m. E. das Versagen unserer gesamten Gesellschaft.
Wir wissen zwar, dass es ohne Forensikeinrichtungen nicht geht, aber wir alle haben immer scheinbar gute Gründe zu sagen: Hier nicht!
Das wird dann in wohl gesetzte Worte gefasst, um ja nicht den Anschein zu erwecken, prinzipiell dagegen zu sein.
Der reale Ablauf ist aber immer der gleiche.
- Ein Standort wird genannt. Nicht durchzusetzen, weil zu nah am Wohngebiet
- Die Städte werden darauf hin aufgefordert, selbst geeignete Plätze zu nennen. Fehlanzeige, weil es „bei uns“ keinen geeigneten Standort gibt
- Ein neuer Standort im Wald oder Gewerbegebiet wird auch abgelehnt, weil zu weit von begleitenden Einrichtungen entfernt oder weil Wanderer sich gestört fühlen könnten
- Bürgerproteste sind kaum mehr argumentativ zu begleiten, weil nur noch die Ablehnung des Standortes respektiert und akzeptiert wird
- Parteien fügen sich und reichen den „schwarzen Peter“ weiter
Fazit:
Da die Gesetzesbrecher nicht „per Todesstrafe eliminiert“ werden können, müssen sie eingesperrt und, wenn möglich, resozialisiert werden. Das gehört zu unserer ethischen, christlichen Grundordnung, auf die wir uneingeschränkt stolz sein können.

Also muss es entsprechende Einrichtungen geben. Hier und da.
In der aktuellen Diskussion „Forensik Hohe Mark“ heißt das für mich:
Nicht wegducken.
Wenn Haltern und Dorsten keine besseren Standorte auf ihrem Gebiet kennen, sollten sie der Landesregierung sagen, wo denn dann.
Wenn sie das nicht können, müssen die Verwaltungen und die Stadträte „klare Kante“ zeigen, um auch eine unpopuläre Maßnahme aktiv zu begleiten.
Dirk Hartwich 08.11.2012
www.spd-rhade.de

* Die Mitgliederversammlung der Rhader SPD hat am Donnerstag nach intensiver Aussprache einstimmig beschlossen, die vorgenannten persönlichen Gedanken voll inhaltlich zu unterstützen und mit zu tragen.

Autor:

Dirk Hartwich aus Dorsten

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