FDP: "Weniger Leistung, mehr Belastung im ÖPNV"
Deutlich teurer wird ab 01.01.2012 die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel auch im Kreis. Der Verwaltungsrat des VRR hat einer Tariferhöhung um im Schnitt 3,9 Prozent zugestimmt.
Durch diese erneute Preiserhöhung sollen „erwartbare Mehraufwendungen kompensiert“ werden, so der VRR in einer Stellungnahme. Die FDP-Kreistagsfraktion kritisiert die deutlichen Preissteigerungen für die Kunden des öffentlichen Nahverkehrs: „weniger Leistung steht immer mehr Belastung der Kunden gegenüber“, so Marc Liebehenz, Sprecher der FDP im Verkehrsausschuss des Kreises. Insbesondere die Preise für Ticket2000, BärenTicket und Einzelfahrtscheine sollen deutlich anziehen.
„Ein Grund der neuerlichen Preisrunde wird auch die politisch durchgedrückte Einführung des Sozialtickets sein. Hier soll bis 31.12.2012 ein Pilotprojekt die Kosten evaluieren, die laut einem Gutachten der Verkehrsbetriebe bei ca. 10 Millionen Euro Unterdeckung im VRR-Raum trotz Landeszuschüssen liegen könnten“, so Liebehenz. Das Sozialticket soll Mobilität für Hartz-IV-Bezieher, Geringverdiener und Sozialleistungsempfänger für 29,90 Euro im Monat (in Anlehnung an das Ticket1000 inkl. der Mitnahmeregelungen) gewährleisten, allerdings nur im Geltungsbereich der Preisstufe A.
FDP-Verkehrsausschussmitglied Simon Avakian findet klare Worte: „Hier wird ein ÖPNV-Angebot hemmungslos heruntersubventioniert auf Kosten aller anderen Fahrgastgruppen. Die Beschlusslage im Kreis Recklinghausen ist aber eindeutig: Keine Mehrbelastung der Vestischen, des Kreises als Gesellschafter und der Kunden im ÖPNV vor Ort durch ein politisch durchgedrücktes Klientelticket!“
Aufgrund einer Ausstiegsklausel könnte der Kreis sich aus dem Pilotprojekt Sozialticket ausklinken. Die FDP kündigte an, eine entsprechende politische Initiative zu starten.
Autor:Marc Liebehenz aus Dorsten |
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