Arbeiten für Europa
DGB, Gewerkschaften, KAB & Stadt luden zum Dorstener Arbeitnehmerempfang

Die Stadt Dorsten hat den Arbeitnehmerempfang rund um den 1. Mai wieder ins Leben gerufen. 
Das Bild zeigt (von links nach rechts) Ali Ekber Kosan (IG Bauen-Agrar-Umwelt Bezirksverband Emscher Lippe Aa), Bürgermeister Tobias Stockhoff, Marc Rosendahl (Geschäftsführer DGB-Region Emscher-Lippe), Klaus Schakulath (Vorstand der KAB Seliger Nikolaus Groß). | Foto: Stadt Dorsten
  • Die Stadt Dorsten hat den Arbeitnehmerempfang rund um den 1. Mai wieder ins Leben gerufen.
    Das Bild zeigt (von links nach rechts) Ali Ekber Kosan (IG Bauen-Agrar-Umwelt Bezirksverband Emscher Lippe Aa), Bürgermeister Tobias Stockhoff, Marc Rosendahl (Geschäftsführer DGB-Region Emscher-Lippe), Klaus Schakulath (Vorstand der KAB Seliger Nikolaus Groß).
  • Foto: Stadt Dorsten
  • hochgeladen von Sabrina Czupiol

Seit März 2018 gibt es in Dorsten wieder einen Ortsverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Gemeinsam mit der neuen Vorsitzenden Angelika Sczesny war sich Bürgermeister Tobias Stockhoff schnell einig, dass man ab 2019 wieder einen Empfang für Arbeitsnehmer in Dorsten an einem Sonntagmorgen rund um den 1. Mai organisieren wolle. Und so luden verschiedene Einzelgewerkschaften (IG BAU, IGBCE, GdP, KOMBA und Verdi), DGB, Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) sowie die Stadt Dorsten am vergangenen Sonntagmorgen zum 1. Dorstener Arbeitnehmerempfang unter dem Motto „Arbeiten für Europa“ ins Alte Rathaus ein.

Der Dorstener Musiker Rainer Migenda begeisterte mit seinen Liedern und schlug mit einem Lied von Hannes Wader mit den Zeilen „Mit meinen Wünschen, mit meinen Fragen fühl ich mich nicht allein.“ den optimalen Übergang in eine Podiumsdiskussion, die sich mit Fragen zur Zukunft Europas beschäftigte. Bei der Einstiegsfrage „Was bedeutet Europa für Sie persönlich?“ herrschte bei den vier Diskutanten Klaus Schakulat (KAB), Ali Ekber Kosan (IG BAU), Mark Rosendahl (DGB-Regionsgeschäftsführer Emscher-Lippe) und Bürgermeister Tobias Stockhoff Übereinstimmung. Europa habe sich als Friedensprojekt bewährt. „Wir stehen als Gewerkschaften hinter Europa. Aber nach den Erfolgen als Friedensprojekt und nach Verbesserungen im Bereich des Wohlstands müssen nun die sozialen Fragen stärker in den Mittelpunkt rücken“, forderte Mark Rosendahl vom DGB beispielsweise einheitlichere Regeln im Bereich der Arbeitsnehmerrechte.

Für Europa

Mit seinen Worten „Ja, ich habe die Befürchtung, dass im neuen EU-Parlament die pro-europäischen Kräfte nicht mehr die Mehrheit haben könnten“, traf Ali Ekber Kosan (IG BAU) die Sorgen vieler Gäste des Empfangs. In einigen europäischen Ländern – beispielsweise in Frankreich – deuten Umfragen darauf hin, dass die Mehrheit der Mandate von europakritischen Parteien gewonnen werden könnte.

„Umso deutlicher müssen wir machen, dass viele kleinen Wölkchen, die sich aus einer großen Wolke lösen, nicht mehr das Wetter beeinflussen können“, Klaus Schakulat (KAB)

„Umso deutlicher müssen wir machen, dass viele kleinen Wölkchen, die sich aus einer großen Wolke lösen, nicht mehr das Wetter beeinflussen können“,machte Klaus Schakulat KAB) anschaulich deutlich, dass Nationalismus niemals die Antwort auf europäische Herausforderungen sein könne.

Flüchtlingspolitik

Im Bereich einer europäischen Flüchtlingspolitik wurden verschiedene Aspekte beleuchtet. Mark Rosendahl: „Es ist unsere Pflicht, Menschen in Not zu helfen – zum Beispiel sie aus dem Mittelmeer zu retten.“ Bürgermeister Tobias Stockhoff ergänzte: „Neben dieser Akuthilfe ist es aber auch wichtig, dass wir als Europa unsere Verantwortung in der Welt wahrnehmen und etwa durch eine nachhaltige Entwicklungshilfe Fluchtursachen nachhaltig dauerhaft bekämpfen müssen.“

Beim Thema „europäische Sozial- und Arbeitsmarktpolitik“ waren sich die vier Podiumsteilnehmer einig, dass Europa hier noch viel Gutes leisten kann: Angleichung von Ausbildungsstandards, bessere Sprachkurse, Auslandsaufenthalte von Auszubildenden, Investitionsprogramme in Süd(ost)europa sowie Projekte zur Bewältigung des Strukturwandels (vgl. Steinkohleausstieg) seien notwendig, um den sozialen Frieden in Europa zu fördern.

Info: Ein guter Anfang

Die Veranstaltung mit der sachlichen Diskussion – übrigens ganz ohne Moderation – und den anschließenden Gesprächen ist aus Sicht der einladenden Organisationen ein guter Anfang für einen wieder regelmäßig stattfindenden Arbeitnehmerempfang. „Wir werden uns nun zusammensetzen und schauen, wie wir unseren Dorstener Empfang für das kommende Jahr weiterentwickeln können“, blickt Angelika Sczesny bereits in die Zukunft. Auch zahlreiche Gäste aus Politik und Arbeitswelt zeigten sich am Ende mehr als zufrieden mit diesem ersten Aufschlag.

Autor:

Sabrina Czupiol aus Dorsten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.