Bürgermeister und Stadt gegen Hetze und Beleidigungen

Dorsten. In einigen Dorstener Facebookgruppen findet sie täglich, offen und ungeniert statt: Die Hetze gegen Andersgläubige, gegen Ausländer, gegen Asylanten. In den selben Foren werden auch drastische Beleidigungen gegen Polizisten und Politiker gepostet. Das hat jetzt Bürgermeister Tobias Stockhoff zum Anlass genommen, folgenden Kommentar zu veröffentlichen, der bei Facebook bereits viele Reaktionen hervorgerufen hat:

"Viele klagen zu Recht heute über mangelnden Respekt - gegenüber der Polizei, der Feuerwehr oder allgemein dem Mitmenschen gegenüber. Aktuell werden zahlreiche Videos - auch in Dorstener Gruppen - gepostet, bei denen Menschen mit Migrationshintergrund genau diesen Respekt vermissen lassen. Ganz klar gesagt: Dieses Verhalten ist vollkommen inakzeptabel und muss endlich härter sanktioniert werden*. Hier sind Menschen, die meinen, sie können ihre "Regeln" über die Gesetze und die ebenso wichtigen ungeschriebenen Gesetze (z.B. Respekt vor dem Mitmenschen) stellen.

Was aber ebenso bemerkenswert ist: Viele der Menschen, die sich maßgeblich darüber aufregen oder die Videos posten, fallen dadurch auf, dass sie die Polizei als "Wegelagerer", "unfähige Bullen" oder "Trachtenverein" verunglimpfen, Mitarbeiter von Behörden als "faules Pack" bezeichnen, Politikern den Tod oder "die Pest" wünschen und Mitmenschen als "Gutmenschen" abqualifizieren, weil ihnen bestimmte Dinge nicht gefallen und man nicht ihrem Willen folgt.

Sind sie damit besser als die Menschen, die sie mit ihren Postings kritisieren?

Wie glaubwürdig sind also diese scheinbaren "Retter der Werte des christlichen Abendlandes"?

Der Respekt vor dem Mitmenschen ist nicht erst seit der Flüchtlingswelle in weiten Teilen unseres Landes und unserer Gesellschaft verloren gegangen. Er hat sich bereits vor Jahren verabschiedet – unter maßgeblicher Mitwirkung der Menschen, die sich heute am meisten darüber aufregen. An unseren Schulen, im Umgang mit Menschen, die sich für andere Menschen engagieren, die für ihre Sicherheit sorgen, die Recht anwenden sollen, die sich dem Gemeinwohl und nicht den Einzelinteressen verpflichtet fühlen.

Nur wer Respekt in seinen Formulierungen, seinen Postings, seiner Kommunikation mit anderen Menschen an den Tag legt, kann glaubwürdig diesen einfordern und dafür werben. Fangen wir also bei uns selber an...

* Wir bringen als Stadt Dorsten solche Straftaten übrigens zur Anzeige. Und es sind auch schon Damen und Herren – mit und ohne Migrationshintergrund – dafür verurteilt worden."

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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