Neue RVR-Beigeordnete Nina Frense macht sich ein Bild von der Naturvielfalt auf der Bislicher Insel und in der Üfter Mark

v.l.n.r.:  RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel, Betriebsleiter RVR Ruhr Grün Thomas Kämmerling, und RVR-Bereichsleiterin Umwelt Nina Frense auf der Bislicher Insel

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Schermbeck/Xanten/Dorsten. Nach ihrem Amtsantritt beim Regionalverband Ruhr (RVR) am 1. Juli 2017 besichtigte die neue Beigeordnete für Umwelt Nina Frense am Mittwoch, 19. Juli, die Bislicher Insel in Xanten und die Üfter Mark an der Grenze der Kreise Wesel und Recklinghausen. RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel und Thomas Kämmerling, Betriebsleiter RVR Ruhr Grün, begleiteten sie und verschafften ihr einen Überblick über ihren jetzigen Wirkungsbereich.

Frischer Wind für eine bessere Umwelt in der Metropole Ruhr

Freiraumsicherung, Freiraumentwicklung und Flächenmanagement gehören unter anderem zu den künftigen Aufgaben von Nina Frense. Sie verantwortet Großprojekte wie die Internationale Gartenausstellung (IGA 2027) und die Trägerschaft Emscher Landschaftspark. Zum Bereich Umwelt gehört auch der Eigenbetrieb RVR Ruhr Grün, der für Forstwirtschaft, Naturschutz und Umweltbildung zuständig ist.

Die 46-Jährige studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten in Hamburg und Göttingen. Danach arbeitete sie als Rechtsanwältin für Wirtschaftsrecht, als Referentin im Landtag Schwerin und als persönliche Referentin und stellvertretende Pressesprecherin im Ministerium für Familie, Gesundheit, Soziales in Schwerin.
Von 2008 bis 2013 war die Hamburgerin als Referatsleiterin im Dezernat Bildung, Soziales, Jugend, Gesundheit, Sport und Kultur der Stadt Mülheim an der Ruhr beschäftigt. Im Januar 2014 wechselte sie nach Gladbeck und war dort als Beigeordnete für Recht, Ordnung, Kultur, Entsorgung und Grünflächenunterhaltung zuständig.

Naturschutz auf der Bislicher Insel holt seltene Tiere wieder an den Niederrhein

Der Eigenbetrieb RVR Ruhr Grün pflegt und entwickelt 87 Naturschutzgebiete im Ruhrgebiet. Eine besondere Kostbarkeit ist die Bislicher Insel am Niederrhein, die seit 1982 zum großen Teil dem Verband gehört. Gemeinsam mit dem Kreis Wesel wurde ein Pflege- und Entwicklungsplan erarbeitet und Maßnahmen zur Biotopentwicklung durchgeführt. So konnte sich ein einzigartiger Lebensraum insbesondere für gefährdete Tiere und seltene Pflanzen entwickeln. In diesem Jahr hat erstmals ein Seeadlerpaar gebrütet. Der Biber hat hier wieder eine Heimat gefunden. Die Bislicher Insel ist im Winter beliebter Rastplatz der arktischen Wildgänse. 2017 hatten fünf Storchenpaare Nachwuchs. 11 Jungvögel gibt es nun auf der Bislicher Insel.

Mitten im Naturschutzgebiet liegt das NaturForum Bislicher Insel, ein Kompetenzzentrum für Natur- und Hochwasserschutz. Hier ist die Dauerausstellung "AuenGeschichten" zu sehen. Interessierte Besucher können sich im ehemaligen Bauernhof über das Schutzgebiet, aber auch über Themen wie Biotop- und Artenschutz, Auenentwicklung und Kulturlandschaft am Niederrhein informieren. Naturerlebnis- und Umweltbildungsangebote, Wechselausstellungen und Aktionstage ergänzen das umfangreiche Programm des NaturForums. Für das Projekt "ErlebnisBildung für AuenNachhaltigkeit" ist das NaturForum Bislicher Insel von der UN ausgezeichnet worden.

Rund 6.000 Besucher konnte das NaturForum im ersten Halbjahr 2017 zählen. Etwa 1.500 davon nahmen an 90 Exkursionen und Umweltbildungsveranstaltungen teil, darunter Schulklassen, Institutionen und Privatpersonen. Am 10. September findet wieder das beliebte Obstwiesenfest statt, bei dem Klein und Groß alte Obstsorten kennenlernen und verkosten können.

Naturerlebnis für alle in der Üfter Mark

An der Grenze der Kreise Recklinghausen, Wesel und Borken liegt das etwa 1.500 Hektar große Waldgebiet Üfter Mark. Der RVR hat 2002 den attraktiven Naherholungsraum im Norden der Metropole Ruhr vom ehemaligen Mannesmannkonzern erworben, um ein Naturerlebnisgebiet für alle zu schaffen. Ein barrierefreier Rundweg wurde gebaut, um Menschen mit Behinderungen den Zugang zur grünen Lunge der Region zu ermöglichen. Zehn Erlebnisstationen – auch in Blindenschrift – informieren über Geschichte, Tiere und Pflanzen in der Üfter Mark.

Besonderes Highlight ist die Rotwildbeobachtung. Der Hirschpfad führt Besucher zu den interessantesten Wildbeobachtungsplätzen. Die Brunft der Hirsche im Herbst zieht viele Naturinteressierte an. In Ballungsraumnähe ein solches Ereignis hautnah beobachten zu können, ist selten. RVR Ruhr Grün achtet bei der Entwicklung der Üfter Mark darauf, dass die Menschen die Tiere erleben können, ohne diese jedoch in ihrem Lebensraum zu stören.

Mit bloßen Füßen auf dem Ameisenpfad über Gras, Sand oder Schotter zu laufen, ist besonders bei Schulklassen sehr beliebt. Neben dem sinnlichen Erlebnis für die Fußsohlen erfahren die jungen Besucher alles Wissenswerte über die Rote Waldameise und die anderen Wildtierarten in der Üfter Mark. Sieben Informationstafeln säumen den Barfuß-Weg.

Die Aussichtsplattform am nordwestlichen Rand der Sandgrube Boer in Schermbeck eröffnet Einblicke in die Tierwelt der Üfter Mark. Die überdachte Konstruktion aus Lärchenholz bietet Platz für bis zu zwei Schulkassen, die von dort Rot- und Schwarzwild sowie Vögel in der Sandabgrabung beobachten können.

Es gibt in der Üfter Mark aber auch Flächen, die von Menschen nicht betreten werden sollen. Dazu zählt die Grünbrücke über der Autobahn A 31. Die begrünte, fünfzig Meter breite Autobahnbrücke bildet einen Tierkorridor zwischen Veluwe und Kroenburger Veen in den Niederlanden bis zur Hohen Mark / Dämmerwald. Um möglichst viele Tierarten über die Brücke zu führen, ist das 2.700 Quadratmeter große Bauwerk so gestaltet, dass die im Umkreis vorkommenden Lebensräume wie Heide, Magerrasen, Gebüsche oder Areale mit Totholz in kleinem Maßstab darauf nachgebildet sind.

Autor:

Sabine Sawatzky aus Dorsten

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