Inspektion mit Drohne
Höhenretter für Bodenbrüter

Thomas Sprenger und Matthias Gerling von S&G Drohnenaufnahmen sorgen für effektive Hilfe | Foto: Privat
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Beim Mähen des Grünlands sowie in der Erntezeit besteht immer das Risiko, dass Wildtiere vermäht, also von der Maschinen erfasst, getötet oder verstümmelt werden. Insbesondere Kitze, Hasen und Bodenbrüter sind gefährdet, da sie flach am Boden Schutz vor Feinden suchen.

Vor dem Hintergrund des Tierschutzes ergreifen Landwirte und Lohnunternehmer bereits seit Jahren aufwändige Maßnahmen, um das Vermähen zu verhindern bzw. auf ein Minimum zu reduzieren. Daher wird den Jagdpächtern das Mähen und Ernten von Feldern gemeldet. Jäger, Landwirte und Freiwillige Helfer durchkämmen mit Jagdhunden oder Menschenketten die Felder, um Tiere vor den Maschinen zu schützen. Jetzt bekommen die engagierten Tierretter Unterstützung – und zwar aus der Luft.

Thomas Sprenger und Matthias Gerling von S&G Drohnenaufnahmen sorgen für effektive Hilfe, die gerade in der Corona-Zeit für Jagdpächter und Landwirte wegen der besonderen Auflagen von Nöten ist. Was die Zwei besonders Qualifiziert? Neben den technischen Ausbildungen kennen sich Thomas Sprenger und Matthias Gerling bestens in der Jagd sowie in der Landwirtschaft aus.

Was bis vor kurzem noch mit Menschenketten in den Feldern bewerkstelligt werden musste, übernehmen nun die Drohnenpiloten. Mit hoch professionellem Equipment suchen die zwei Lembecker Felder und Wiesen aus einer Höhe von etwa 70 Metern ab. In der Einsatzleitstelle, einem umgebauten PKW-Anhänger mit hochmoderner Technik und einer Hygienestation für die Corona-Zeit, können die Flüge auch live auf einem großen Monitor verfolgt werden.

In der vergangenen Woche waren die Drohnenpiloten zusammen mit Jagdpächter Ludger Strock im Revier "Lembeck 3" im Einsatz. Per GPS und vorher installierten digitalen Wegpunkten ließen sie die Fluggeräte im Torfvenn kreisen. An Bord hochmoderne Kameras der Marke DJI, die neben gestochen scharfen Bildern auch kleinste Wärmereflektionen erfassen und darstellen. Innerhalb kurzer Zeit lassen sich so größere Flächen schnell überblicken. Wird beispielsweise ein Rehkitz gesichtet, macht sich der Jagdpächter sofort auf den Weg, um das Tierchen zu seinem Schutz behutsam aus dem Feld zu tragen – natürlich mit der gebotenen Vorsicht und entsprechendem Sachverstand. Nach dem Mähen wir das Kitz wieder freigelassen. Gelege von Bodenbrütern werden hingegen nicht entfernt: Die Stelle wird markiert, sodass der Landwirt mit seiner Maschine das Nest umfahren kann.

Die Tiere selbst bekommen vom "Big Brother" nichts mit, da die Drohnen in einer Höhe von 70 Metern fliegen. So werden Thomas Sprenger und Matthias Gerling, aber auch Jäger und Landwirte weiterhin viele Wildtiere schützen und retten.

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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