Erschreckendes im Barloer Busch
Am Sonntag den 09. November 2014 kam es zu einem tragischen Vorfall im Barloer Busch in Dorsten-Stadtsfeld. Ein freilaufender Hundemischling riss eine Ricke. Laut Aussagen einer Zeugin, trieb der Hund das Reh „in die Ecke“ und verbiss sich in dem Tier.
Die sogenannte Spinne (das Gesäuge) des Rehs war komplett zerrissen, sowie der Hals und der Kiefer des Tieres. Michael Steentjes, Pächter der Stadtjagd ist fassungslos. „Das Tier hat sehr gelitten“ äußerte er sich.
Der Vorfall ereignete sich gegen 12 Uhr mittags, nur ca 30 Meter vom Waldweg entfernt. Um diese Zeit befinden sich viele Spaziergänger, Jogger und Familien im Wald.
Die Ricke hinterlässt zwei junge Kitze, die nun ohne die Gefahren von Ihrer Mutter gelernt zu haben, durch den Wald laufen. M. Steentjes appelliert an die Hundebesitzer. „Leint eure Hunde an und achtet auf mögliches Fehlverhalten bei anderen! Wenn jeder verantwortungsvoll und aufmerksam handelt, kann man solche Vorfälle vermeiden!“
Es werden laut Aussage des Pächters, verstärkt Kontrollgänge stattfinden und nach §23 § 25 (4) des Bundesjagdgesetzes wildernde Hunde, die auf frischer Tat ertappt werden, beschossen.
Wichtig! Es werden nur Hunde beschossen, die dabei erwischt werden, wie sie ein Tier jagen/reißen.
Leider war dies nicht der erste Fall, indem ein Hund ein Reh gerissen hat. 2013 jagte ein Hund eine trächtige Ricke auf eine Straße und fiel über sie her. Er verbiss sich in ihrem Hals und zog sie bis in einen Graben, wo der Hund in einen regelrechten Rausch geraten ist. Die Ricke und die drei noch im Bauch sich befandenden Kitze erlagen den schweren Verletzungen.
In der jetzigen Jahreszeit, in der es früh dunkel wird und die Nahrungsbestände des Wildes nicht mehr reich an Masse ist, gehen die Tiere auf die Suche und überqueren, um Futter zu finden die Straßen. M. Steentjes appelliert an die Autofahrer, wenn ein Wildtier sich auf der Straße befindet, nicht ausweichen. Geschwindigkeit beibehalten und Lenkrad grade. Nicht ausweichen! Auf den bekannten Straßen ist es deshalb dringend ratsam, aufmerksamer zu sein, um Wildunfälle und Personenschäden zu vermeiden
Der Niederwildbestand ist in den letzten Jahren rapide zurückgegangen, sodass in den letzten 3 Jahren keine Treibjagd mehr gehalten wurde. „So langsam kommen die Fasane und Hasen zurück“ so Steentjes. Das Ordnungsamt wurde von Herrn Steentjes bereits informiert, welches sich dem Fall bereits angenommen hat.
Die Herrlichkeit Lembeck und Dorsten ist aufgeteilt in über 40 Gebieten mit rund 500 Jägern, die ein hohes Interesse an einem ruhigen Miteinander haben. In der Jagdsaison sind pro 100 Hecktar 6 Rehe/Wildtiere zum Abschuss erlaubt. Diese Abschussquote ist vom Forst vorgegeben.
„Wir sind nicht gegen Hunde im Wald, wir möchten nur, dass jeder Verantwortungsbewusst und andere Hundebesitzer auf ein eventuelles Fehlverhalten aufmerksam macht, um solche grausamen Vorfälle zu vermeiden“. Schließlich soll der Barloer Busch ein Erholungsort für Groß und Klein sein.
Autor:Ricarda Frühauf aus Dorsten |
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