Stadt Dorsten ist bereits aktiv
Eichenprozessionsspinner werden prophylaktisch bekämpft
Die Stadt Dorsten setzt in diesem Jahr bei der Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner auf präventive Maßnahmen. So wurden am Samstag mit Hilfe eines Hubsteigers die Baumbestände im Bereich von Schulen und Friedhöfen mit Mitteln gegen die EPS Raupen behandelt. Dazu wurden gleich mehrere Zweiertrupps der Stadtgärtnerei im Stadtgebiet eingesetzt. So unter anderem an der B 58 in Dorsten Wulfen. Hier im Bereich der Maria-Montessori-Schule.
Nach dem überaus starken Befall mit Raupen des Eichenprozessionsspinners(EPS) im Jahr 2019 mit über 1000 abzuarbeitenden Meldungen hat eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung eine Strategie erarbeitet, wie ab 2020 mit einem ähnlich starken Befall umgegangen werden kann.
Zu dieser Strategie gehört auch die ehrliche Erkenntnis, dass es faktisch unmöglich ist, die Beeinträchtigungen durch die Nesselhaare der Raupen im Stadtgebiet vollständig zu beseitigen. Es handelt sich bei den EPS um ein Naturphänomen und um höhere Gewalt. Trotz aller damit verbundenen Belastungen muss das Vorkommen der EPS letztlich hingenommen werden. Eine durch Gesetz oder Rechtsprechung geregelte Verpflichtung, die Raupen zu beseitigen, gibt es weder für öffentliche noch für private Baumbestände.
Gleichwohl ist es das Ziel der Stadt, die Raupen so schnell und umfassend wie möglich zu bekämpfen. Der Haupt- und Finanzausschuss des Rates der Stadt Dorsten hat daher der Strategie zur Bekämpfung der EPS-Raupen im Januar 2020 zugestimmt.
Für die Bekämpfung der Raupen wurden klare Prioritäten definiert: Das Umfeld von Schulen und Kindertagesstätten hat höchsten Vorrang, es folgen Seniorenheime und Friedhöfe. EPS-Befall an diesen Standorten wird nach Meldung immer zuerst abgearbeitet. Spielplätzen wird zwar eine hohe Priorität eingeräumt. Allerdings kann es hier auch einfach zu Sperrungen kommen. Denn anders als Schulen müssen Spielplätze nicht aufgesucht werden.
- Bäume in Wohngebieten werden erst nach diesen Priorität-Standorten abgearbeitet.
- Außerhalb der geschlossenen Wohnbebauung ergreift die Stadt keine Maßnahmen.
- Privatleuten wird die Möglichkeit eingeräumt, auf eigene Kosten Maßnahmen zu ergreifen an städtischen Bäumen, die gar nicht oder erst in nachrangiger Priorisierung bearbeitet würden. Dies ist in jedem Fall mit der Grünflächenabteilung der Stadt abzustimmen.
Für eine effiziente Kommunikation wurde der digitale „Raupenmelder“ entwickelt, über den schnell und unmittelbar befallene Bäume gemeldet werden können. Dieses System ermöglicht eine schnelle und direkte Kommunikation mit den Fachfirmen, die mit der Absaugung von Nestern beauftragt werden. Dieser „Raupenmelder“ sollte im Sinne einer schnellen Kommunikation und Abarbeitung bevorzugt von Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden. Daneben wird es aber selbstverständlich weiterhin Meldemöglichkeiten per E-Mail und Telefon geben. Mit den ersten Meldungen ist nach den Erfahrungen der Vorjahre ab Ende Mai, Anfang Juni zu rechnen. Die Meldemöglichkeiten werden Mitte Mai veröffentlicht.
In der Abwägung zwischen Natur- und Insektenschutz einerseits und EPS-Bekämpfung andererseits wird die Stadt erstmals wieder präventiv Spritzmittel an ausgewählten Stellen einsetzen, vor allem an Schulen und Kindergärten mit großem Eichenbestand und auf Friedhöfen. Im Blickpunkt stehen hier vor allem Standorte, die 2019 mit starkem und wiederkehrendem Befall wochenlang Kapazitäten für das Absaugen der Nester gebunden haben.
Durch die Spritzmittel hofft die Stadt hier auf geringeren Befall, so dass die Fachfirmen schneller für die EPS-Bekämpfung und das Absaugen von Nestern in Wohngebieten zur Verfügung stehen.
Quelle und Bilder: Bludau
Autor:Olaf Hellenkamp aus Dorsten | |
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