Das kleine Wildschwein-Einmaleins
Lange Nase, schwarze Borsten und grunzende Laute: Wildschweine. Was zeichnet unser heimisches Schwarzwild aus? Wie heißen die einzelnen Familienmitglieder? Wie kann ich meinen Garten vor ihnen schützen? Und warum lieben die Wildschweine gerade Mais, der bei uns so zahlreich angebaut wird? "Natürlich Jagd" gibt hilfreiche Tipps.
Wie heißen Vater, Mutter, Kind bei den Wildschweinen?
Die Jägersprache hat eine sehr lange Tradition und beinhaltet Begriffe, die nicht für jeden sofort verständlich sind. So heißen die Schwarzkittel nicht Eber, Sau und Ferkel, wie man es vom Bauernhof kennt, sondern Keiler, Bache und Frischling. Das Auftreten vieler Borstentiere nennt man nicht Herde, sonders es wird als „Rotte“ bezeichnet.
Wo leben Wildschweine?
Der Lebensraum der Wildschweine ist nach wie vor Wald und Feld. Doch durch
die hohe Schweinedichte kommen die Allesfresser immer öfter in Städte. Dort
fressen sie liegen gelassenen Müll, oder wühlen auf der Suche nach Futter Gärten um.
Wie verhalte ich mich, wenn ich auf so einen Waldbewohner stoße?
Wie fast alle Tiere, versucht das Wildschwein üblicherweise Menschen zu meiden. Kreuzen sich die Wege von Mensch und Tier doch, fliehen Wildschweine meistens, bevor sie bemerkt werden. Vorsicht ist bei kranken Tieren oder Bachen mit Frischlingen geboten. Diese beschützen ihre Nachkommen und gehen auch mal in die Offensive. "Natürlich Jagd" empfiehlt, sich bei einer Wildschwein-Begegnung ruhig und langsam zurückzuziehen. Es empfiehlt sich nicht, das Tier mit lauten Geräuschen zu verscheuchen oder weiter auf das Tier zuzugehen. Wer im Wald auf gekennzeichneten Wegen bleibt, läuft seltener Gefahr dem wehrhaften Wild zu begegnen.
Was tun, wenn die Wildschweine meinen Garten durchwühlen?
Wer nah am Wald oder in Stadtrandgebieten wohnt, kann morgens einen
umgewühlten Garten vorfinden. Der Bau eines stabilen Zauns ist eine Möglichkeit, um die Wildtiere davon in Zukunft abzuhalten. Wichtig ist, dass der Zaun in die Erde eingegraben wird, da es sonst für die Tiere ein leichtes ist, sich mit dem langen Rüssel unter der Absperrung hindurch zu wühlen. Bei wiederkehrenden Verwüstungen kann der örtliche Jäger um Hilfe gebeten werden.
Warum steigt die Zahl der Wilschweine in letzter Zeit an?
Schwarzwild findet in den meisten Regionen Deutschlands ideale Lebensbedingungen vor. Rückzugsgebiete im Wald, ein sattes Nahrungsangebot und vor allem viel Mais. Durch die Energiewende hatte der Maisanteil in unserer Landwirtschaft im Jahr 2011 einen Flächenzuwachs von 9,7 Prozent. Damit hat die Maisanbaufläche in Deutschland ein neues Allzeithoch mit 2.515.600 Hektar erreicht. Da Mais sehr großflächig angebaut wird, geht die landschaftliche Vielfalt verloren. Es gibt weniger Hecken als Unterschlupf für Tiere. Die großflächigen Maisschläge bieten den Schwarzkitteln ideale Nahrungs- und Rückzugsbedingungen. Eine intensive und nachhaltige Bejagung auf diesen großen Flächen ist nur schwer möglich. Die mögliche Folge: Eine Wildschweinplage.
Weitere Informationen gibt es auf www.natuerlich-jagd.de
Autor:Lokalkompass Dorsten aus Dorsten |
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