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Coole Sache in der Gesamtschule Wulfen: Hier wird rappen gelernt. | Foto: Privat
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Barkenberg. „Rapmusik ist eine der einflussreichsten Musikrichtungen unserer Zeit und hat seit ihrer Entstehung weltweit eine literarische Revolution entfacht“, sagt Hermann Twittenhoff, Leiter der Gesamtschule Wulfen.

Oft sei unbemerkt geblieben, dass es sich bei Raptexten um lyrische Texte handelt, so Twittenhoff weiter. Gemeinsam mit der Kulturagentin Ariane Schön wurden Bülent Demirtas, Rapper und Poetry Slammer aus Dorsten, und Johannes Schepp, ebenfalls Rapper, aber auch Musikproduzent und Coach aus Mülheim, nach Wulfen eingeladen.

Hier, in der Kulturschule der Stadt Dorsten, erlernen bei ihnen jeden Donnerstag interessierte Schüler die Kunst des Rappens. Als fester Bestandteil der HipHop-Kultur ruft Rap bei seinen Anhängern fast ausschließlich positive Gefühle hervor. Jugendliche identifizieren sich mit den Texten der Künstler. Rapmusik ist Ausdruck ihres Lebensgefühls, sie stärkt den Gemeinschafts­sinn und sorgt für gute Laune im Alltag.

„Lyrik dagegen, erinnert an die Aufarbeitung deutscher Literaturgeschichte im Schulunterricht. Damit wird ein hoher Arbeitsaufwand bei der Suche nach versteckten Bedeutungen in schwer verständlichen, literarischen Texten verbunden“, erklärt Katrin Block, die in der Gesamtschule das Fach Darstellen und Gestalten unterrichtet, den Anknüpfungspunkt zwischen diesen Workshops und Schule. Durch die schriftliche Erarbeitung und mündliche Darbietung eigener Raptexte erhalten die Schüler die Möglichkeit, ihre sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern und darüber zu einem besseren Sprachgefühl zu gelangen. Sie sollen Spaß an kreativen Arbeitsprozessen entwickeln, persönlich­keitsstärkende Lehrinhalte aus der Workshop-Arbeit mitnehmen und Perspektiven zur sinnvollen Freizeitgestaltung aufgezeigt bekommen.

Nach der Fertigstellung der eigenen Raptexte erhalten die Jugendlichen eine Einführung in die musiktechnische Produktion und das Recording, also die Aufnahmetechnik von Musikstücken. Ihnen wird die Möglichkeit gegeben, ihre eigenen HipHop-Beats zu erstellen und ihre Texte zu den vorgegebenen Rhythmusstrukturen vorzutragen – und zwar vor der gesamten Teilnehmergruppe.

Es wird eine Aufnahme des selbst angefertigten Rapsongs erstellt, die die Schüler am Ende des Workshops in Form einer CD oder als MP3-Datei mit nach Hause nehmen können. Zusätzlich zu den kreativen Arbeitsinhalten, verfolgt der Workshop ebenso persönlichkeitsstärkende Lehrinhalte, die die Jugendlichen im Alltag anwen­den können.

Über das kreative Schreiben wird den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben, den korrekten Umgang mit Sprache zu üben. Neben der Vermittlung von Deutschkenntnissen, steht hier auch die Erweiterung des eigenen Wortschatzes im Vordergrund. „All das stärkt die sprachlichen Sicherheit der Jugendlichen und ihre Kommu­nikationsfähigkeit im Alltag. Vor allem sollen sie aber lernen, sich bewusst mit dem Umgang und der Wirkung von Sprache auseinanderzusetzen. Insbesondere die Diskussion über diskriminierenden und verletzenden Sprachgebrauch soll dazu beitragen, überlegter mit der eigenen Sprache umzugehen“, sagt Kulturagentin Ariane Schön, die das Projekt finanziell unterstützt.

Vielen Jugendlichen fehlt nach Einschätzung Katrin Blocks die Fähigkeit, auf ihre Gefühle zugreifen zu können. Kreatives Schreiben hilft ihnen dabei, ihre gemachten Erfahrungen und Eindrücke besser verstehen zu können.
Bülent Demirtas verfügt über langjährige Schreib- und Bühnenerfahrung. Er ist außerdem als Autor tätig und ist aufgrund von Schulungen an der Landesmusik Akademie NRW dazu qualifiziert Workshop-Kurse anzubieten. Johannes Schepp beschäftigt sich seit seiner frühen Jugend mit Rap Musik. Langjährige Erfahrungen mit Bands, Chören, Songwriting und Produktionen prägen sein heutiges Berufsbild als DJ, Musikproduzent, Lehrer für Klavier und Schlagzeug und Coach für Rap- und Musikproduktions-Workshops.

Coole Sache in der Gesamtschule Wulfen: Hier wird rappen gelernt. | Foto: Privat
Bülent Demirtas unterstützt die Jugendlichen beim Rappen. | Foto: Privat
Autor:

Larissa Theresiak aus Dorsten

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