Bewährter Frohsinn in Holsterhausen

Bürgermeister Lambert Lütkenhorst gab einen in seinen Grundordnungen verstörten und erschütterten Hausmeister ab. | Foto: André Elschenbroich
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  • Bürgermeister Lambert Lütkenhorst gab einen in seinen Grundordnungen verstörten und erschütterten Hausmeister ab.
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Mainz bleibt Mainz und Dorsten bleibt Dorsten: jedenfalls solange, wie Sitzungskarneval gefeiert wird. In der routiniert geschmückten Aula des Schulzentrums an der Pliesterbecker Straße geht es mit Helau und Alaaf mehr oder wenig lustig zu. So das Fazit, aus der großen Sitzung, die einmal mehr bewährten Frohsinn der städtischen Karnevalsvereine unter eine Narrenkappe brachte.

Ab sofort haben Dorstens Jecken einen prominenten Ehrensenator: Michael Hübner, SPD-Landtagsabgeordneter wurde von Lambert Lütkenhorst, der einen in seinen Grundordnungen verstörten und erschütterten Hausmeister gab, höchst humorvoll und selbstkritisch mit Blick auf die Politik im sein hohes Amt eingeführt. In diesen Tagen ist das Stadtprinzenpaar gefordert: Sein Glanz und sein Frohsinn hält den Laden zusammen. Auch an diesem Abend im Schulzentrum ist das so, obgleich wieder einmal ein ordentliches Programm mit Showgarde, Büttenredner und Gesangsduo am Start und sorgt für beste Unterhaltung bei den rund 120 Gästen. „Los ging es im November mit einer Veranstaltung im Seniorenheim St. Anna. Das hat Tradition. Dann kommt die Proklamation am 11.November. Bis Totensonntag folgten viele weitere Veranstaltungen. Wir sind eigentlich an jedem Wochenende unterwegs. Freitags, samstags und sonntags. Weiberfastnacht wurde die heiße Phase eingeläutet. Erst das Aufwiegen vor dem Alten Rathaus, viele Besuche, die Sitzungen und natürlich unser Galaabend am Samstag und der Kinderkarneval am Sonntag“, so Prinz Jürgen der 1., der sogar an seinem Dorstener Galaabend mit Prinzessin Melanie zu Gast in Gladbeck war und quasi mit Verzögerung seinem Narrenvolk huldigt.

Dabei ist den Beiden anzumerken, dass sie mit Leidenschaft aktiv sind . Trotz knappen Geldes gibt es Röschen und kleine Mitbringsel: Dinge, über die sich die Menschen, die hier sind, ehrlich freuen können und die nicht achtlos im Rinnstein landen. Da sei der Hausmeister vor, der jetzt auf der Bühne steht und das Wort ergreift. Wenn das mal nicht der Bürgermeister ist, der als Holsterhausener Jung in die Bütt klettert. Rot gegen Schwarz, dass waren früher Herzensangelegenheiten, die schon mal mit der Faust verhandelt wurden. Der frischgebackene Senator Hübner freute sich über sein neues Ehrenamt und er feierte noch fröhlich mit den Jecken Karneval. Gut so.

Hübner rot und Lütkenhorst schwarz scheinen sich zu verstehen, denn beide ließen eine völlig unverschnörkelte Struktur ihres Frohsinns erkennen, mit dem sie den Begriff des Senators erklärten: früher Sänfte und im alten Rom einen Auftritt bei den Löwen im Zirkus. Heute gibt es einen Dienstwagen und Pension. Aber es gibt auch gute Politiker. Aber nicht hier. Kalauer und Nachdenklichkeit: Lütkenhorst und der sympathische Michael Hübner lieferten sich einen verbalen Zweikampf zum Lachen, ohne die Bütt in ein Güllefass zu verwandeln. Auch so etwas ist zu Wahlkampfzeiten möglich.

Von Jo Gernoth

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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