Vorkriegsveteranen verzaubern den Marktplatz
Dorsten. Strahlender Sonnenschein und ein Marktplatz voller Träume aus Chrom, Messing, Leder und wohlgeformten Blech. Der Veteranentag, den Manfred Hürland gemeinsam mit seinen MG-Freunden auf den Weg gebracht hat, hat die Erwartungen übertroffen. „Ein Baujahr-Limit bis 1945 zu setzen, ist immer ein Wagnis, denn aus dieser Zeit sind so viele alte Autos nicht mehr auf den Straßen zu finden“, weiß Hürland. So hatten denn auch die Fahrzeuge, die den Marktplatz ansteuerten, durchaus UFO-Charakter. Immer wieder imposant: Der riesige NAG-LKW aus der Sammlung Suden. Nicht minder eindrucksvoll waren die riesigen Opel-Phaetons, mit denen der Raesfelder Sammler Werner Hüppe Dorste angesteuert hatte. Die imposant-eleganten Cabrios aus Rüsselsheim standen vor fast 100 Jahren auf Platz 1 der Käuferwünsche. Zu dieser Zeit lag übrigens einer völlig daneben, was die Zukunft des Autos anbelangt: Wilhelm II, Kaiser von angeblich Gottes Gnaden, sagte voraus, dass Autos nur eine Zeiterscheinung wären und das Pferd sich auf Dauer durchsetzen würde. Dicht daneben ist auch vorbei. Allerdings: So ein wenig etwas vom sportlichen Einspänner der Herrenfahrer haben die bunten MG’s von Manfred Hürland und seinen Freunden schon. Die kleinen Sportwagen aus den 1930er Jahren sehen so aus, als wären sie gerade eben aus einem Spielzeugladen entwendet worden wären. Kraftprotze sind sie dennoch: Die 40 PS machen den Wagen wieselflink. Hunderte Arbeitsstunden stecken in jedem der Fahrzeuge und vom Geld will niemand so recht reden. Fakt ist: Die Veteranen haben einen Charme, der kaum zu überbieten ist und der Dorstener Marktplatz ist eine atemberaubend schöne Kulisse für diese schnaufenden, röhrenden und schiggernden Zeitzeugen auf vier Rädern. Einen Wunsch haben die Macher des Veteranentages: Beim nächsten Veteranentag dürfen es ruhig ein paar Motorräder aus der Vorkriegszeit sein, den diese Windgesichter wären so etwas wie das Tüpfelchen auf dem i.
Autor:Jo Gernoth aus Dorsten |
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