Ulrich-Christian, geliebt und nie vergessen!
Du solltest nicht leben
Als Ulrich-Christian geboren wurde, lief so einiges schief. Seine Mutter lag am Tropf, die Wehen wollten sich durchsetzen, doch sie sollten zurück, der Zeitpunkt war zu früh; der achte Monat sei nicht gut als Geburtstermin, hieß es damals. Doch in dieser bestimmten Nacht alberten die Krankenschwestern im Schwesternzimmer, als der Tropf leer lief, als die junge Mutter rief, als sie die Schwestern lachen hörte, als sie lauter rief.
Aber sie wurde nicht gehört. Für den folgenden Tropf wurde es zu spät, es hätte keine Unterbrechung geben dürfen, die Wehen setzten erneut ein und das Kind wurde geboren.
Drei Monate später war das Kind tot, es war der sogenannte Krippentod, er holte es zurück an den Ort, wovon es ausgegangen war; ein Schock, für die Mutter, für ihre kleine Tochter, für die ganze Familie.
Am Morgen holte die junge Mutter das Kind, es schlief auf dem Bauch, so wurde es ihr damals empfohlen, wie gewohnt aus seinem Bettchen. Es war steif, Arme und Köpfchen senkten sich nicht hinab, kamen mit dem Brustkorb hoch. Die junge Frau und Mutter erschrak, bekam Panik, rief die Hausärztin, die mit aufgezogener Spritze die Treppe hinaufeilte, sie vermutete, nein, sie hoffte, es wäre ein Krampf; doch es war der Tod.
Das alles geschah vor langer Zeit.
Damals bekam der Junge ein Kindergrab, das liebevoll gepflegt wurde. Später wurde das Feld neu angeordnet und die Mutter musste sich diese Grabstelle erkämpfen, um es als Urnengrab für sich selbst nachzumieten. Es gelang ihr. Ein Kreis schloss sich ...
Nun ruht auch sie dort, bei ihrem Kind.
Geliebt und nie vergessen . . .
Am Sonntag, 16.11.2014 um 15 Uhr wird ein ökumenischer Gedenk-Gottesdienst für verstorbene Kinder in der Martin-Luther-Kirche in Dorsten-Holsterhausen gefeiert werden. Dazu sind alle eingeladen!
Autor:Annerose Bilzer aus Dorsten |
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