Essen in schwarzweiß
Ruhrgebiets-Ausstellung mit zwei Lesungen in der Gnadenkirche

Essen Mitte 1956: So dokumentierte der Barkenberger Grafiker Horst Melles die Essener Innenstadt im Jahr 1956.
 | Foto: Horst Mellers
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  • Essen Mitte 1956: So dokumentierte der Barkenberger Grafiker Horst Melles die Essener Innenstadt im Jahr 1956.
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Am Sonntag, 2. Juni, um 16 Uhr wird in der Gnadenkirche Wulfen eine Ausstellung mit Schwarzweißfotos des Barkenberger Grafikers Horst Melles eröffnet. Sie zeigen typische Situationen aus dem Essener Norden in den 1950er und 1960er Jahren. Viele dieser Bilder sind heute einzigartige, historische Dokumente.

Der Fotograf

Im Alter von 15 Jahren begann Horst Melles zu fotografieren - zunächst mit einer alten Rollfilmkamera von seinem Onkel. Er hatte immer schon großes Interesse am Zeichnen und Malen. Aber die Kamera war noch mal ein ganz neues Ausdrucksmittel. Heute knipsen viele Leute wild drauf los. Im Gegensatz dazu ging es Horst Melles schon als Teenager um gezielte Gestaltung. Er war 18 Jahre alt, als die ersten der ausgestellten Bilder entstanden. Zu der Zeit machte Melles eine Lehre als Schaufenster-gestalter. Nach dem Abschluss folgte ein Studium der „Gebrauchsgrafik“ an der Folk-wangschule in Essen. Es besteht auch die Möglichkeit, die Fotos im Format A3 zu erwerben.

Die Lesungen

Vor diesen beeindruckenden Impressionen im Hintergrund bietet der Förderverein Gnadenkirche zwei themenbezogene Lesungen an. Direkt im Anschluss an die Ausstellungseröffnung liest Sigi Domke am Sonntag (2.6.) ab 17 Uhr eigene Gedichte und Geschichten aus dem Ruhrgebiet. Er hat in den letzten 20 Jahren etwa 50 Komödien geschrieben, die dann im „Mondpalast“ oder im „Theater Freudenhaus“ uraufgeführt wurden. Sigi Domke ist auch Gründungsmitglied von „Herbert Knebels Affentheater“. Der Karikaturist Michael Hüter hat viele Domke-Bücher illustriert und wird während der Lesung die einzelnen Figuren aus den Geschichten auf seine Weise verewigen. Jede Menge Spaß und Lokalkolorit sind garantiert.

Am Donnerstag, 6. Juni, um 16 Uhr kommt zum zweiten Mal Elke Schleich aus Gelsenkirchen. Passend zu den Ruhrgebietsfotos, liest sie eigene Geschichten, die von ihrer Kindheit auf Schalke Nord in den 1960er Jahren erzählen. Der Förderverein serviert dazu Kaffee und Kuchen. Im Anschluss werden die noch nicht vergebenen Fotos für einen kleinen Obolus zugunsten der Gnadenkirche versteigert. Der Eintritt zu allen Angeboten in dieser Ausstellungswoche ist frei, aber um eine Spende wird gebeten.

Barrierefreier Weg

Der Förderverein informiert das Publikum auch noch mal über sein laufendes integratives Projekt „barrierefreier Weg“. Auch für Personen, die keine E-Mail-Adresse haben, besteht die Möglichkeit, sich direkt vor Ort als Unterstützer registrieren zu lassen. Der Förderverein freut sich über alle, die hier mit einem kleinen Beitrag von 5 Euro ihre Solidarität bekunden.

Autor:

Sabrina Czupiol aus Dorsten

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