Veranstaltung am 9. November
Gedenken an jüdische Wulfener Mitbürger
Wulfen. Zum Gedenken an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren lädt die Geschichtsgruppe des Heimatvereins Wulfen zu einer Gedenkveranstaltung ein.Am Freitag, 9. November, soll an die jüdischen Familien Moises und Lebenstein erinnert werden.
Die Familie Lebenstein wurde nach dem 9. November 1938 aus Wulfen vertrieben und emigrierte nach Amsterdam. Sie wurde nach der Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen interniert und im KZ Auschwitz ermordet.
Die Familie Moises, die in Wulfen ein Textilgeschäft betrieb, hatte schon jahrelang unter dem Boykottaufruf der Nazis zu leiden gehabt. Josef Moises, seine Frau und seine Mutter wurden Anfang 1939 zum Wulfener Bahnhof getrieben. Sie konnten noch nach Palästina gelangen und überlebten. Adele Moises wurde von Wulfenern und Angehörigen des Reichsarbeitsdienstes mit dem Tode bedroht und aus dem Dorf gejagt. Sie kam in Recklinghausen in einem „Judenhaus“ unter. 1942 wurde sie in das KZ Riga deportiert und kam dort durch Hunger und Krankheit ums Leben. Ihr Ehemann wurde wegen „Diebstahls“ von etwas Brot erschossen. Der jüdische Friedhof „Auf der Koppel“ wurde am 9. November 1938 von Wulfener SA-Mitgliedern verwüstet und die Gräber geschändet.
Gedenken an die Opfer
Am 9. November soll an diese Gräueltaten erinnert und der Opfer gedacht werden. Treffpunkte sind um 14.30 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof „Auf der Koppel“, um 15 Uhr auf dem St. Matthäus-Kirchplatz (Stolpersteine) und um
15.30 Uhr am Gebäude der Sparkasse Vest Recklinghausen, Hervester Straße 8 (Gedenktafel). Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen.
Autor:Sabine Sawatzky aus Dorsten |
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