Mithilfe bei der Kontaktnachverfolgung und Massenimpfung im Kreis Wesel
Nur Profis sind gefragt
Ulrich Theves (63) ist für das Thema Coronavirus besonders sensibilisiert. Denn Mutter und Schwiegermutter leben in einem Pflegeheim. Auch er gehört zur Generation Ü60 und damit zur potenziellen Risiko-Gruppe. Deshalb verfolgt er täglich auf der Internetseite des Kreises Wesel die aktuelle Entwicklung der Corona-Lage vor Ort.
Immer wieder hat er davon gehört und gelesen, dass die Gesundheitsämter mit der telefonischen Nachverfolgung von Corona-Kontakten nicht mehr nachkommen. Deshalb hat sich der pensionierte Kaufmann mit reichlich Organisations- und Kommunikationserfahrung der Kreisverwaltung in Wesel als ehrenamtlicher Helfer angeboten. Dass sein Angebot dankend abgelehnt wurde, hat Theves überrascht. "Ich bin zwar kein Mediziner. Aber ich könnte bei der telefonischen Corona-Kontakt-Nachverfolgung oder am Empfang der geplanten Impfzentren die hauptamtlichen Mitarbeiter entlasten", sagt er.
70 zusätzliche Fachkräfte im Gesundheitsamt im Kreis Wesel eingestellt
Doch beim Kreis Wesel, dessen Gesundheitsamt nicht nur Corona-Risiko-Kontakte von Menschen nachverfolgt, die in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Kindertagesstätten, beschützenden Werkstätten und Wohngruppen oder in Pflegeheimen leben und arbeiten, hat keinen Bedarf an medizinisch ungebildeten Laien. "Wir brauchen medizinisch und verwaltungstechnisch qualifiziertes Personal. Deshalb hat das Gesundheitsamt in den vergangenen Monaten auch 70 zusätzliche Fachkräfte eingestellt", sagt ein Sprecher des Kreises Wesel auf Anfrage des Niederrhein Anzeigers.
Die Gesundheitsbehörde des Kreises betreibt zurzeit zwei Corona-Corona-Testzentren in Kamp-Lintfort und an der Trabrennbahn in Dinslaken. Für die Einrichtung der Impfzentren wird allerdings nicht der Kreis Wesel, sondern die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein zuständig sein. Sie sitzt in Düsseldorf und bestätigt in Person ihrer Sprecherin dem Niederrhein Anzeiger, "dass wir für den Betrieb der Impfzentren nur Ärzte und medizinische Fachangestellte gebrauchen können."
- Ärztliche Helfer und Fachkräfte aus Gesundheits- und Pflegeberufen können sich auf der Internetseite der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrheininformieren und in ein Freiwilligen-Register eintragen.
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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