IHK-Appell: „Gemeinsam für Emscher-Lippe“
Zusammenarbeit von Kommunen und Wirtschaft stärken
Bottrop. Die Kommunen und Institutionen in der Emscher-Lippe-Region sollten ihre Zusammenarbeit untereinander und mit der regionalen Wirtschaft intensivieren, um so die Chancen auf neue Arbeitsplätze und eine höhere Wertschöpfung in der Region insgesamt zu steigern. Eine Resolution mit dieser Zielrichtung verabschiedeten jetzt die drei IHK-Regionalausschüsse für die Stadt Bottrop, für die Stadt Gelsenkirchen und für den Kreis Recklinghausen während einer Onlinesitzung. Aktueller Anknüpfungspunkt der Resolution sind die zwischen Politik und Wirtschaft anstehenden Gespräche im Nachgang der Kommunalwahlen sowie die derzeit anlaufenden Förderprogramme, von denen auch die Emscher-Lippe-Region profitieren kann.
Die drei IHK-Ausschüsse, in denen sich rund 120 Unternehmen nahezu aller Branchen engagieren, halten es für zwingend erforderlich, zukunftsfähige Unternehmen in der Region anzusiedeln. „Die erfolgreiche Ansiedlung von Unternehmen einschließlich der damit verbundenen Arbeitsplätze ist für uns der Maßstab für Politik und Wirtschaftsförderung. Es darf dabei nicht nur darum gehen, Leuchtturmprojekte zu entwickeln“, formulierte Lars Baumgürtel, Vorsitzender der Vestischen Gruppe der IHK Nord Westfalen, eine klare Erwartungshaltung. Vielmehr müssten sich hier auch Unternehmen ansiedeln,“ die in der Emscher-Lippe-Region bereits bestehende Wertschöpfungsketten stabilisieren und ergänzen“. Die Unternehmensvertreter verbinden ihre Resolution unter dem Titel „Gemeinsam für Emscher-Lippe“ mit dem Angebot, bei allen wirtschaftsrelevanten Themen als aktiver und konstruktiver Partner mitzuwirken. „Die regionale Wirtschaft bietet gerne Dialog und konkrete Unterstützung an, erwartet dann aber auch ebenso konkrete Schritte für die Erzielung innovativer Beschäftigungseffekte“, so Baumgürtel. Wichtige Anknüpfungspunkte hierfür sind aus Sicht der Unternehmer die Projekte newPark im Kreis Recklinghausen, Freiheit Emscher in Bottrop und die zukünftige Nutzung des Kraftwerksstandorts Gelsenkirchen-Scholven. „Ein wesentlicher Baustein ist zudem die Stärkung der Westfälischen Hochschule, insbesondere im Zusammenhang mit den Zukunftsthemen Wasserstoff, Digitalisierung, Mobilität und Bildung“, ergänzte Baumgürtel.
Wasserstoff, Talentförderung und Stadtentwicklung
Regierungspräsidentin Dorothee Feller erläuterte den Ausschussmitgliedern anschließend, was seit dem Emscher-Lippe-Gipfels 2019 bei den Themen Wasserstoff, Talentförderung und Stadtentwicklung auf den Weg gebracht worden ist und kündigte den nächsten Emscher-Lippe-Gipfel für Juni 2021 an. Den Dank an die Regierungspräsidentin für ihr Engagement für die Emscher-Lippe-Region ergänzt Baumgürtel mit dem Hinweis, dass der Emscher-Lippe-Gipfel dazu beigetragen habe, dass die Bundes- und Landespolitik ihren Blick stärker auf das nördliche Ruhrgebiet richte.Um Zukunftsgestaltung ging es auch Karl-Friedrich Schulte-Uebbing. Er ist Vorsitzender des Strukturstärkungsrates des 5-StandorteProgramms. Mit diesem Programm will die Landesregierung an den fünf NRW-Standorten von Steinkohlekraftwerken, zu denen auch Gelsenkirchen gehört, die Auswirkungen des Kohleausstiegs abmildern. Aus dem Strukturstärkungsgesetz der Bundesregierung stehen dafür bis 2038 maximal 662 Millionen Euro bereit. Gelsenkirchen könnte von diesem Programm profitieren, meint Schulte-Uebbing. „Allerdings sind innovative Projekte erforderlich, die auch neue Arbeitsplätze bieten müssen“, betonte er. Insgesamt ist Gelsenkirchen nach seiner Einschätzung „bestens geeignet: gute digitale Infrastruktur, starke Industrie und die Westfälische Hochschule bieten gute Entwicklungschancen für Innovationen zum Beispiel bei Wasserstoff oder Cybersicherheit“, so Schulte-Uebbing.
Gute Entwicklungschancen für Innovationen
Baumgürtel nutzte als Vorsitzender der Vestischen Gruppe der IHK Nord Westfalen das 5-StandorteProgramm, um die zentrale Botschaft der gemeinsamen Sitzung der IHK-Regionalausschüsse der Emscher-Lippe-Region noch einmal zu betonen: „Da die Mittel aus dem Programm auch mit den an die Steinkohlekraftwerke angrenzenden Kommunen umgesetzt werden können, besteht auch hier ein großes Feld für ein Miteinander.“
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