Alles klar an der Emscher
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet weiht Pumpwerk Oberhausen ein
Ruhrgebiet. Die Emschergenossenschaft hat in Oberhausen gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet Deutschlands größtes Schmutzwasserpumpwerk in Betrieb genommen. Dies ist der letzte Schritt, um die Emscher bis zum Ende des Jahres komplett vom Abwasser zu befreien.
„Der Emscher-Umbau ist ein weltweit beachtetes Infrastrukturprojekt, das die enorme Leistungs- und Innovationsfähigkeit Nordrhein-Westfalens einmal mehr unter Beweis stellt“, sagte Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, bei der Inbetriebnahme der Anlage. Lascht lobte das enorme Potential des Ruhrgebiets. „Eine Region, die einen über 150 Jahre lang als Kloake genutzten Fluss inmitten des drittgrößten Ballungsraumes Europas von seiner Abwasserlast befreien kann, kann noch mehr. Nordrhein-Westfalen kann auf dieses Projekt wirklich stolz sein“, so der Ministerpräsident. „Die Emscher als offener Schmutzwasserlauf ist bald schon Geschichte. Dem zentralen Fluss im Ruhrgebiet steht eine blau-grüne Zukunft bevor“, sagte Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Vor 30 Jahren begann der Emscherumbau. Rund 5,5 Milliarden Euro wurden investiert, um wieder klares Wasser durch den Fluss zu leiten. Ein Großteil des Flusslaufs führt durch Bottrop.
Ein Großteil des Flusslaufs führt durch Bottrop
Die Umleitung des Schmutzwassers in den neugebauten Kanal ist für Uli Paetzel ein Baustein des Generationen-Projekts. Zusätzlich wird ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Bereits in den vergangenen rund 20 Jahren hat der wasserwirtschaftliche Emscher-Umbau großen Einfluss auf die Anpassung der Region an die Folgen des Klimawandels gehabt. Bereits zu Beginn des Jahrtausends mahnte die Emschergenossenschaft einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser an. Einerseits, um Überflutungen nach Starkregenereignissen zu vermeiden – andererseits, um bereits renaturierte Gewässer in Hitzephasen vor dem Austrocknen zu bewahren. Im Fokus des Ruhrkonferenz-Projekts ‚Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft‘ stehen ganz aktuell Maßnahmen, die alle dem Ziel dienen, bis 2040 mindestens 25 Prozent der befestigten Flächen vom Kanalnetz abzukoppeln und den Verdunstungsgrad bis 2040 um zehn Prozent in der Region zu erhöhen. Damit setzt die Emschergenossenschaft fort, was bereits seit 2004 erfolgreich mit Kooperationen wie der „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ sowie der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ begonnen wurde – auch hier arbeiteten das Land NRW, die Kommunen sowie die Emschergenossenschaft zusammen.
Mit einer Leistung von 16.500 Litern pro Sekunde sind die zehn mächtigen Pumpen und Oberhausen das Herzstück des 51 Kilometer langen Abwasserkanals Emscher (AKE) von Dortmund bis Dinslaken. Erst jetzt können schrittweise alle Nebenkanäle aus den Emscher-Kommunen an den AKE angeschlossen werden, so dass ab Ende des Jahres kein Tropfen ungereinigtes Abwasser mehr in der Emscher fließen wird.
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