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DAK-Gesundheitsreport 2023
Bottrop: Mehr Krankschreibungen im ersten Halbjahr 2023

Der Krankenstand in Bottrop ist im ersten Halbjahr 2023 deutlich gestiegen. Die Beschäftigten in der Stadt hatten 38 Prozent mehr Fehltage als im Vorjahreshalbjahr. Mit 7,1 Prozent lag der Krankenstand deutlich über dem Landesdurchschnitt (5,7 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport fallen die Veränderungen in manchen Altersgruppen stärker ins Gewicht als in anderen. Insgesamt haben Fehltage aufgrund von Atemwegsproblemen und psychischen Leiden besonders zugenommen. Arbeitsausfall durch Corona ist hingegen um etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) zurückgegangen. Der hohe Krankenstand verschärft die Situation für Beschäftigte in Berufen mit hohem Personalmangel weiter.

„Wir informieren regelmäßig über den Krankenstand in Bottrop “, sagt Alexander Löhr, Leiter der DAK-Gesundheit in Bottrop. Dafür wertet die Kasse die Krankschreibungen aller Beschäftigten aus, die bei ihr versichert sind. „Unsere aktuelle Halbjahresanalyse für 2023 zeigt, dass die Fehlzeiten auch nach dem Ende der Pandemie ein wichtiges Thema für die Unternehmen und Betriebe vor Ort bleiben“, so Löhr. „Ein Krankenstand von 7,1 Prozent bedeutet immerhin, dass an jedem Tag von Januar bis Juni insgesamt 71 von 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern krankgeschrieben waren.“

Mehr Atemwegsprobleme und Depressionen
Die meisten Ausfalltage gingen im ersten Halbjahr 2023 auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen: An erster Stelle standen die Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis. In dieser Gruppe stieg die Anzahl der Fehltage um 63 Prozent an, von 140 auf 227 Tage je 100 Beschäftigte. Aufgrund von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzuständen waren DAK-versicherte Beschäftigte im ersten Halbjahr ebenfalls häufig krankgeschrieben (219 Fehltage je 100 Beschäftigte). Diese Fehlzeiten nahmen um 53 Prozent zu. Viele Fehltage verursachten auch Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems wie etwa Rückenschmerzen. Hier erhöhte sich der Arbeitsausfall um fünf Prozent und blieb damit leicht über dem Vorjahresniveau. Deutlich rückläufig waren dagegen die Fehlzeiten durch Corona: Sie sanken um mehr 35 Prozent von rund 41 auf 27 Fehltage je 100 Beschäftigte.

Die Hälfte der Beschäftigten hatte mindestens eine Krankschreibung
Schon etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten hatte im ersten Halbjahr mindestens eine Krankschreibung (52,8 Prozent). So eine hohe Quote wird gewöhnlich erst am Ende eines Jahres erreicht. Bei den jungen Erwerbstätigen bis 30 Jahren war die Steigerung der Krankschreibungen mit einem Plus von 135 Prozent besonders deutlich. Auf 100 Beschäftigte kamen in dieser Altersgruppe insgesamt 149 Krankschreibungsfälle. Bei den über 50-Jährigen waren es mit 85 Fällen je 100 Beschäftigte wesentlich weniger. Allerdings sind ältere Erwerbstätige dafür eher von langwierigen Erkrankungen betroffen wie etwa Bandscheibenvorfällen oder schweren Depressionen. Für ihre Altersgruppe zeigt die Analyse deshalb zwar weniger Fälle, aber insgesamt mehr Fehltage.

Sonderanalyse zum Gesundheitsrisiko Personalmangel
Die DAK-Gesundheit hat in einer Sonderanalyse gemeinsam mit dem IGES Institut in Berlin auch die Auswirkungen von Personalmangel auf den Krankenstand untersucht und dafür eine repräsentative Forsa-Befragung beauftragt. Demnach erleben in Nordrhein-Westfalen rund 47 Prozent der Beschäftigten regelmäßig Personalmangel in ihrem Arbeitsumfeld. Das führt zu einem starken Leistungs- und Termindruck, zu Überstunden und zu einem Verzicht auf Pausen. In der Folge berichten die Betroffenen von allgemeiner Erschöpfung (57 Prozent), von Schlafstörungen (39 Prozent) und Kopfschmerzen (26 Prozent). Sie geben solche Beschwerden wesentlich häufiger an als Beschäftigte ohne Personalnot. „Wir müssen die Situation von Menschen, die unter Personalmangel arbeiten, besonders im Blick behalten. Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass sich die damit verbundenen Belastungen auf den Krankenstand auswirken“, sagt Alexander Löhr. „Firmen und Betriebe in NRW sollten auch im eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden achten und weitere Ressourcen ins Betriebliche Gesundheitsmanagement investieren“, so Name. „Unsere Kasse hilft Unternehmen dabei, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu stärken.“

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands. Sie hat rund eine Million Versicherte in NRW, davon in 12.000 in Bottrop. Weitere Informationen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der Kasse gibt es online unter: www.dak.de/BGM

Autor:

DAK Gesundheit aus Bottrop

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