Netto will im April neue Filiale eröffnen
Besser spät als nie
"Spätestens Ende November", hieß es bei Devello im August. "Anfang des Jahres" im Dezember. Jetzt ist es Mitte Februar, und tatsächlich scheint im ehemaligen Karstadtgebäude hinter den Kulissen etwas in Bewegung zu kommen.
Ein Nettomarkt soll sich im Erdgeschoss der Immobilie ansiedeln. Seine Filiale an der Osterfelder Straße will der Discounter im Gegenzug schließen. "Da die Netto-Filiale in der Osterfelder Straße 1 nicht mehr unserem modernen Netto-Konzept hinsichtlich Größe und Gestaltung entspricht, wird die Filiale am 11. April um 20 Uhr schließen. Am 12. April um 7 Uhr wird eine neue Netto-Filiale in Bottrop in der Hansastraße 7 eröffnen", erklärt Christina Stylianou, Leiterin Unternehmenskommunikation von Netto Marken-Discount. "Die neue Filiale wird eine größere Verkaufsfläche und eine verbesserte Parkplatzsituation beinhalten. Die betroffenen Mitarbeiter werden weiter in der neuen Filiale beschäftigt werden."
Seit Donnerstag liegt das bisher noch ausstehende Brandschutzkonzept, dessen Fehlen wohl Hauptursache für die Verzögerungen war, dem Bauaufsichtsamt vor. "Wir werden das natürlich prüfen, aber wenn das Konzept keine größeren Fehler beinhaltet, dürfte dem Startschuss nichts mehr im Wege stehen", so der städtische Pressesprecher Andreas Pläsken.
Seit Ende Dezember Home24 seine Türen geschlossen hat, senkte sich die große Stille über die Immobilie an der Hansastraße. Das Best Western Hotel soll zwar so gut wie fertig sein, von einer Eröffnung ist aber schon lange keine Rede mehr gewesen. Und viele Bottroper hatten auch nicht mehr an die Netto-Filiale geglaubt, obwohl der Inhaber des Karstadtgebäudes, Devello, im Sommer konkrete Pläne angekündigte hatte. Zu dieser Skepsis trugen nicht nur die bisherigen schlechten Erfahrungen, sondern auch Gerüchte in den sozialen Netzwerken bei. Dort hieß es, aus Mitarbeiterkreisen wäre durchgesickert, dass Netto einen Rückzieher gemacht habe.
Der Netto-Markt soll einen Großteil des Erdgeschosses des früheren Karstadthauses einnehmen, der Zugang erfolgt über die Hansastraße, die Anlieferung über den Pferdemarkt. Kritiker bezweifeln, dass Kunden bereit sein werden, ihre Einkäufe bis zu ihrem Auto durch die City zu schleppen, wenn sie bei anderen Supermärkten quasi vor der Tür parken können. Und auch die Sorge, dass sich ein gewisses Kundenklientel des Discounters mit Bierdose und Flachmann in der Fußgängerzone ein gemütliches Plätzchen suchen wird, ist bei einigen Bottropern durchaus vorhanden.
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
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