Jung und Sicher und Startklar
Verkehrssicherheitstag am Berufskolleg Bottrop
Mittwoch, der 26. Juni 2024 8:45 Uhr – Endlich geht es los – Der seit Januar 2024 geplante Verkehrssicherheitstag unter dem Motto Jung + Sicher + Startklar am Berufskolleg Bottrop wird eröffnet.
Gott sei Dank, das Wetter spielt mit, es ist trocken und warm.
Und alle sind gekommen: Die Mitarbeiter der berufsbildenden Schule, der Dekra, des ADFC und ganz viele der Verkehrswachten, nämlich Minden-Lübbecke, Dortmund, Wesel und die Landesverkehrswacht, sowie die Verkehrswacht Bottrop und viele weitere Helfer.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert das Projekt finanziell und ideell.
Die überwiegend erwachsenen Schülerinnen und Schüler sind auch schon da, gekommen, mit dem Auto, dem Motorrad, dem Elektrotretroller, dem Fahrrad oder dem Bus und letztlich alle auch zu Fuß.
Um den etwa siebenhundert jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern schon vor dem Verkehrssicherheitstag das Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“ näher zu bringen, haben die Lehrerinnen und Lehrer in ihrem Unterricht gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern besondere Gefahren, die im Straßenverkehr lauern mit Hilfe so genannter „Projektbausteine“ identifiziert:
Man hat herausgefunden, dass Ablenkung nicht nur bei jungen Verkehrsteilnehmern eine besondere Gefahr darstellt und dass nicht nur die „Handynutzung“ sondern auch Diskussionen mit den Mitfahrenden oder spannende Sendungen im Autoradio dazu führen können, dass man nicht genug auf die Straße achtet.
Und schon hat es geknallt… Wie verhält man sich nach einem Unfall richtig? Das herauszubekommen war die zweite Aufgabe.
Alkohol und Drogen sind auch und gerade für junge Menschen attraktiv, gemeinsam zu reflektieren, welche Gefahr der Konsum für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer bedeutet, war das Thema für die dritte Gruppe.
Junge Menschen sind auch und gerade heute von Technik begeistert und probieren sich aus. „Verbesserungen“ an den Fahrzeugen werden in Eigenregie vorgenommen. Zudem sind die Fahrzeuge, die sie einsetzen oft gebraucht und nicht mehr taufrisch, sich die Folgen von Eigenreparaturen und Tuning zu vergegenwärtigen war die Aufgabe der vierten Gruppe.
Auch jugendliche Fahranfänger sind Menschen – Wer hätte das gedacht? Und diese menschlichen Risikofaktoren zu erarbeiten war die Aufgabe für die der fünfte Projektbaustein die notwendigen Unterlagen bot.
Nach so viel Theorie im Vorfeld geht es heute am Verkehrssicherheitstag um die Praxis und deshalb nehme ich Sie liebe Leserinnen und Leser und Euch, liebe Gäste mit auf einen Rundgang über das Veranstaltungsgelände.
Das Sehtest-Infomobil war die erste Station, hier wurde das Nah- und Fernsehvermögen bei Helligkeit und Dunkelheit überprüft.
Wenn auffällige Abweichungen von der Norm erkannt wurden, empfahl Herr Bartsch von der Landesverkehrswacht einen Besuch beim Augenarzt.
Im Sehtestmobil gab es auch die Möglichkeit, einen Hörtest und einen Reaktionstest durchführen und sich Verkehrssicherheitsvideos vorführen zu lassen.
Die nächsten Stationen waren mit Simulatoren bestückt, hier an der zweiten Station konnte man realitätsnah auf einem echten Motorroller zeigen,
dass man bei plötzlichen Gefahren schnell und richtig reagiert.
Bei Station Nummer drei war es ein Pkw Typ Smart, der den Probanden herausforderte, mit schneller und passender Reaktion Unfälle zu vermeiden.
Ein ganz besonderer Simulator stand in Raum B205, es war ein Elektrotretroller-Simulator. Während man früher als Berufsschüler nicht selten mit einem Fahrrad zur Schule fuhr, ist heute bei den jungen Erwachsenen das landläufig „E-Scooter“ genannte Elektrokleinstfahrzeug en vogue.
Wie man den elektrisch angetriebenen Tretroller bedient und fährt, welche Regeln gelten und wie man in Notfällen richtig bremst und reagiert,
erfuhr man hier bei Station vier.
Mit dem Ablenkungssimulator der Verkehrswacht Wesel an Station fünf konnte der Einfluss von Handytelefonaten und anderen Ablenkungen auf die Reaktionszeit eindrucksvoll nachgewiesen werden.
Den Gurtschlitten der Verkehrswacht Wesel, der auch als Aufprallsimulator bezeichnet wird, sollte jeder mal ausprobieren; man erfuhr eindrucksvoll im wahrsten Sinne des Wortes wie es sich anfühlt mit nur 10km/h schlagartig gestoppt zu werden, und zwar mit Gurt an - Station sechs…
Mutige vor-
der Überschlagsimulator der Verkehrswacht Dortmund an Station sieben war nichts für schwache Nerven.
Wenn man mit dem Kopf nach unten und den Füßen nach oben im Sicherheitsgurt klebt muss man erst einmal die Orientierung wiederfinden und dann keine unbedachten Reaktionen ausführen – der Moderator half zwar, aber sich korrekt abzustützen damit der Gurt überhaupt sich lösen lässt,
das ist schon eine echte Herausforderung nicht nur für Jungs.
Hier ging es in die Katakomben der Berufsschule zum Darkroom zur Station acht:
Wie schlecht man doch in dunkler Nacht mit schwarzer Kleidung zu sehen ist, das konnte man hier erfahren.
Selbst helle Kleidung erhöht die Sichtbarkeit im Dunklen nur mäßig, erst das Tragen retroreflektierender Kleidungsstücke oder die Verwendung retroreflektierender Accessoires erhöht
die Sichtbarkeit bei Nacht deutlich, getreu dem Motto Sicherheit durch Sichtbarkeit.
Man glaubt kaum wie viele Personen sich in den toten Winkeln der Spiegel eines Lkw verstecken können, die Dekra demonstrierte es mit der Station 9 und der Sattelzugmaschine.
Man konnte auch einen Perspektivwechsel vornehmen und aus dem Blickwinkel des Lkw-Fahrers die Aussicht genießen und lernen – trotz der vielen Spiegel gibt es viele Bereiche, die ich als Fahrer nicht einsehen kann.
Mit dem Helmtest der Landesverkehrswacht konnte gezeigt werden wie wichtig das Tragen von Fahrradhelmen im Straßenverkehr ist, indem die Pufferwirkung eines Helms berechnet wurde.
Der ADFC hat einen Fahrradparcours aufgebaut um die motorischen Fähigkeiten üben zu können.
Gar nicht so einfach - den eng gestellten Parcours abzufahren ohne die Spur zu verlassen. -
Leider liegen mir noch keine BIlder zum Rauschbrillenparcours der Polizei vor, in dem die Auswirkungen von Alkohol auf die Sicherheit im Straßenverkehr simuliert wurden.
Vom Einsatz der neu angeschafften Virtual Reality (VR)-Brillen gibt es zwar auch noch keine Bilder, aber die Videos vom Perspektivwechsel ermöglichen es unter Verwendung der Virtual-Reality-Anwendung #AUGENBLICKWINKEL360 der BASt den Verkehr bei derzeit 13 Konflikt- und Gefahrensituationen zwischen Kfz-Führenden- und Radfahrenden auch aus den Augen des anderen Verkehrsteilnehmenden zu betrachten und für gegenseitige Rücksichtnahme zu sensibilisieren.
Eine vorausschauende Fahrweise und Verkehrsteilnahme wird gestärkt und der 7. Sinn geschärft.
Fahren auch Sie bitte vorsichtig und besonnen - Immer!
Nur so kann die "Vision Zero" (keine Verkehrsunfälle mit Todesfolge oder schweren Personenschäden) verwirklicht werden.
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