Kolüsch beendet die 26. Saison
Gutes Essen und eine gute Zeit
Am Ende vergangener Woche konnte man im Barbaraheim auch in traurige Gesichter blicken: Kolüsch hat wieder seine Türen geschlossen. Schade, dass die dreimonatige Saison schon vorbei ist, ist die einhellige Meinung der Besucher des etwas anderen Restaurants.
„Ich bin chronisch krank und muss vieles selber zahlen, weil die Krankenkasse es nicht übernimmt. Da hat es mir sehr geholfen, dass ich hier essen konnte“, meint eine Besucherin. „Es ist ja auch viel schöner, gemeinsam zu essen“, fügt ihr Gegenüber hinzu. „Sonst bin ich zuhause viel alleine.“
Bei durchschnittlich 90 Essen am Tag hat das Kolüsch-Team wieder ganze Arbeit geleistet: Unzählige Servietten wurden gefaltet, die Tische immer liebevoll eingedeckt, anschließend alles wieder abgeräumt. Wieviel Geschirr und Besteck letztendlich gespült wurde, kann keiner sagen.
„Wir freuen uns, dass wir mit Kolüsch, unserem Bottroper Restaurant der Herzen, nicht nur eine warme Mahlzeit serviert, sondern Menschen auch zusammengebracht haben“, meint Felix Brill von der ESB.
Kolüsch verabschiedet sich jetzt zwar für die 26. Saison, blickt aber zurück auf eine erfolgreiche Zeit. Besonders in Erinnerung bleiben wird der Besuch bei Passmanns in einem richtigen Restaurant. Bei den Gedanken an die dort servierte Lasagne läuft vielen noch das Wasser im Mund zusammen.
Aber auch Weiberfastnacht war ein Höhepunkt in der diesjährigen Saison. Weil es allen im letzten Jahr, dem 25. Geburtstag von Kolüsch, so gut gefallen hat, erschien das Team in lustigen Kostümen. Für die Besucher lagen bunte Hütchen und Luftschlangen bereit. Matthias Uphoff, Kantor und Kirchenmusiker der Evangelischen Kirchengemeinde, schlug karnevalistische Töne auf dem Klavier an. Begleitet wurde er auf der Geige von Amir, der als syrischer Flüchtling in Bottrop eine neue Heimat gefunden hat. Nach dem Nachtisch wurde im Barbaraheim nicht nur geschunkelt, sondern sogar das Tanzbein geschwungen.
Die Paketaktion von AmBOTioniert bedarf natürlich auch der besonderen Erwähnung. 124 Pakete waren von Bottroper Bürgern gestiftet, festlich verpackt und vor Weihnachten an die Gäste von Kolüsch verteilt worden. Eine schöne Überraschung, die große Freude bereitet hat.
Und der dicke Spendenscheck von dem engagierten Verein half, einen Teil der Kosten von Kolüsch zu tragen. Ohne die Unterstützung der Bottroper Bevölkerung wäre Kolüsch sowieso gar nicht denkbar. „Darum möchten wir uns gerne bei allen Spendern im Namen unserer Gäste bedanken. Auch wenn wir jetzt die Türen schließen müssen, Mitte Dezember werden wir die nächste Saison eröffnen“, verspricht Claudia Kretschmer.
Und trotzdem bleiben einige Gesichter der Gäste traurig: „Wir hatten für drei Monate nicht nur gutes Essen, sondern auch eine gute Zeit.“
Autor:Judith Schmitz aus Bottrop |
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