"Aufholen nach Corona"
1020 Schüler beim Circus Casselly
Die Corona Pandemie hat in den letzten Jahren vor allem Kinder und Jugendliche hinsichtlich ihrer Bildungs- und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Mit dem Förderprogramm "Aufholen nach Corona" vom Ministerium für Schule und Bildung können nun außerschulische Projekte unterstützt werden.
Der städtische Fachbereich Schule und Kindertagesbetreuung hat gemeinsam mit dem Bildungsbüro und der Zirkusfamilie Casselly ein fünfwöchiges Programm für SchülerInnen der sechsten Klasse auf die Beine gestellt. "Wir haben uns bewusst für die sechste Klasse entschieden, da die Kinder zu Beginn der Pandemie gerade von der Grundschule in die weiterführende Schule gewechselt sind und Klassenfahrten sowie weitere Ausflüge ausgefallen nicht stattfinden konnten. Für die Kinder war die Zeit auf sozialer Ebene besonders hart, da sie in einen neuen Klassenverband kamen ohne die Möglichkeit, sich in außerschulischen Veranstaltungen untereinander besser kennenzulernen", erklärt Nadine Granow-Keysers, Fachbereichsleitung für Schule und Kindertagesbetreuung.
Das Zirkusprojekt findet im Zeitraum 15. August bis zum 16. September auf dem Festplatz am Donnerberg in Bottrop statt. Insgesamt 1.020 SchülerInnen aus neun Bottroper weiterführenden Schulen erhalten die Möglichkeit, an dem jeweils zweitägigen Zirkusprojekt teilzunehmen. Dabei werden auch Förderschulen wie die Schule am Tetraeder mit einbezogen, um die Inklusion weiter zu stärken. Die Zirkusfamilie Casselly leitet während der fünf Wochen Workshops und lernt die Kinder in kürzester Zeit an, Feuer zu spucken, die Geheimnisse eines Clowns zu erlernen und sowohl am Boden als auch in der Luft zu waschechten Nachwuchsartisten zu werden. Am zweiten Tag findet jeweils eine Galavorstellung statt, in der die Kinder ihren Erziehungsberechtigten das Gelernte vorführen.
"Viele Kinder haben noch nie einen Zirkus besucht oder wussten nicht, was genau dort passiert", erzählt Klassenlehrerin Birgit Daitschmann von der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bottrop. "Als sie das Zelt betreten und die Cassellys ihre Kunststücke vorgeführt haben, wurde gejubelt und und die Kinder konnten es kaum erwarten, selbst in der Manege zu stehen."
Auch Josefine Grywna aus der 6F war voller Vorfreude und konnte sich zunächst nicht entscheiden, welcher Workshop es werden soll - Bodenturnen oder doch lieber Akrobatik am Tuch?. "Ich habe mich dann doch für das Tuch entschieden und es hat so viel Spaß gemacht. Zu acht haben wir gemeinsam geprobt und einige aus meiner Gruppe konnten dabei ihre Angst überwinden", hält die Zwölfjährige begeistert fest. Richtiges Lampenfieber gab es bei Josefine nicht: "Klar ist man kurz vor dem Auftritt etwas nervös, aber sobald ich in der Manege war, habe ich die vielen Leute gar nicht mehr so stark wahrgenommen. Ich hatte einfach unglaublich viel Spaß zu zeigen, was ich in der kurzen Zeit gelernt habe."
Projekt wird gefördert
"Es ist absolut toll zu sehen, dass sich Projekte wie dieses lohnen. Die Kinder können ihre Grenzen ausloten und Ängste überwinden und gleichzeitig schließen sie neue Freundschaften, da sie in den Workshops mit Kindern anderer Klassen ", betont Sozialdezernentin Karen Alexiuis-Eifert. "Darüber hinaus gilt mein Dank allen OrganisatorInnen und HelferInnen, die zur Realisierung des Projekts beigetragen haben."
Die Koordination, Organisation und Zeitplanung des Projekts übernimmt das regionale Bildungsbüro.
Die Versorgung mit Getränken und Obst und Müsliriegeln unterstützt REWE Triebe aus Bottrop. Beim Aufbau des Zeltes gab es tatkräftige Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr, des THWs und vielen helfenden Händen aus den städtischen Fachbereichen.
Das Projekt wird mit ca. 80.000 Euro aus Mitteln des Aktionsprogrammes „Aufholen nach Corona“ vom Ministerium für Schule und Bildung gefördert. Weitere Bausteine des Programms sind ebenfalls in Planung, sodass beispielsweise eine Skifreizeit für höhere Jahrgänge sowie kleinere Schwimmprojekte aktuell geplant werden.
Autor:XY Z aus Sonsbeck |
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